Erste Produktionsanlage von Wasserstoff-Elektrolyseurapparaten in Frankreich
In les Ulis (Departement Essonne in der Region Île-de-France) weihte H2Gen AREVA am 24. Juni 2016 die erste Produktionsstätte für Elektrolyseurapparate in Frankreich ein. Die H2Gen-Gruppe hat eine vielversprechende PEM-Technologie [1] entwickelt, die mittels Protonen-Austausch-Membran Wasserstoff aus Wasser und Elektrizität erzeugt. Die Lösung der PEM-Elektrolyse ist relevant, da der Markt für die Speicherung von auf Wasserstoff basierender Energie stark wächst. Diese Lösung, die sich besonders für die Massenproduktion von Wasserstoff eignet, bietet deutliche Wettbewerbsvorteile gegenüber den althergebrachten Technologien. Vor allem erfüllt sie die Erwartungen von Kunden, die danach streben, die Verwendung von regionalen erneuerbaren Energiequellen zu optimieren.
AREVA H2Gen ist ein Technologielieferant, der PEM-Elektrolyseure standardisiert im Bereich von 25 bis 600 kW sowie flexibel und modular ab ein MW aufwärts entwickelt, produziert und vertreibt. Im Mai 2014 schlossen Smart Energies, Areva und die französische Energieagentur ADEME ihre industriellen und finanziellen Ressourcen zusammen und CETH2 wurde zum Unternehmen AREVA H2Gen, an dem alle 3 Anteilseigner zu gleichen Teilen beteiligt sind.
Das neue Produktionsprojekt wird im Rahmen der französischen Förderinitiative „Investissements d’Avenir’ (Investitionen in die Zukunft) unterstützt, welche im Kontext der globalisierten Wirtschaft in Sachen Wettbewerbsfähigkeit und dem Herauskristallisieren eines neuen Wachstumsmodells auf den Weg gebracht wurde. Diese Initiative zielt darauf ab, das Aufkommen von Wasserstoff als Speichermöglichkeit zu beschleunigen. Diese Lösungen werden vor allem dazu beitragen, dass die Herstellung von und die Entwicklung im Bereich erneuerbarer Energien in Frankreich und auf der ganzen Welt schneller vorangetrieben werden.
Der hierdurch produzierte „grüne“ Wasserstoff, stammend aus Strom der aus erneuerbaren Energien erzeugt wird, ist somit ein vollständig dekarbonisierter Energieträger. Überschüsse der intermittierenden Energieproduktion können über lange Zeiträume in Form von Wasserstoff gespeichert werden. Mit der massiven Speicherung ihrer Überproduktion können erneuerbare Energien besser in Netzwerke integriert werden. Diese Art der Lagerung macht eine flexible und dezentrale Nutzung möglich. Durch die Elektrolyseapparate von AREVA H2Gen kann der Wasserstoff in die gewünschte Form – fest, gasförmig oder flüssig – gebracht werden. Die Anwendungsbereiche sind vielfältig und umfassen Dienstleistungen für die Stromnetze, saubere Mobilität (Elektrofahrzeuge, Brennstoffzellen) sowie industrielle Anwendungen.
[1] PEM: Der Elektrolyseur besteht aus einer protonendurchlässigen Polymermembran (proton-exchange-membran), an der auf beiden Seiten poröse Platinelektroden angebracht sind. An diese wird eine äußere Spannung angelegt und auf der Anodenseite des Elektrolyseurs Wasser zugeführt. Durch die katalytische Wirkung des Platins wird das Wasser an der Anodenseite zersetzt. Es entstehen Sauerstoff O2, freie Elektronen e- und positiv geladene H+-Ionen. Die H+-Ionen diffundieren durch die protonenleitende Membran auf die Kathodenseite, wo sie mit den Elektronen aus dem äußeren Kreis zu Wasserstoff H2 verschmelzen.
Weitere Informationen:
- Ikonographie und Informationen zu dem Projekt: cartier-rp.fr
- Kontakt: Martine Cartier, Tel.: + 33 1 39 70 72 68 – cartier@cartier-rp.fr
Quelle: “[Investissements d’avenir] Inauguration de la première usine de fabrication d’électrolyseurs en France”, Pressemitteilung der ADEME, 24.06.2016 – http://www.presse.ademe.fr/wp-content/uploads/sites/4/2016/06/Communique_presse_-Inauguration_AREVA_H2Gen.pdf
Redakteurin: Daniela Niethammer, daniela.niethammer@diplomatie.gouv.fr