Nitratbelastung des Wassers: Ergebnisse eines 24 Jahre andauernden Experiments

 

In Frankreich wird das meiste Trinkwasser aus dem Grundwasser gewonnen, dessen Nitratbelastung auf lange Sicht zu einem Problem werden könnte. Für seine Studie nutzte das INRA (Institut für Agrarforschung) ein einzigartiges Testgelände: das Wassereinzugsgebiet in Bruyeres-et-Montbérault (Departement Aisne). Dieses Plateau umfasst 187 Hektar, auf dem 137 Feldkulturen (Weizen, Zuckerrüben, Raps, Erbsen etc.) angebaut werden. Am 4. Oktober 2013 veröffentlichte das INRA die wissenschaftlichen und technischen Ergebnisse seines 24 Jahre andauernden Experiments in diesem Gebiet.

 

1989 starteten das INRA, die Landwirte, der Gemeinderat und die Landwirtschaftskammer von Aisne ein partnerschaftliches Experiment, um den Nitratgehalt im Wassereinzugsgebiet zu reduzieren. Auf den einzelnen Parzellen wurden dafür bewährte landwirtschaftliche Methoden überprüft, insbesondere die Stickstoffdüngung. So wurde beispielsweise mit Hilfe der Simulationssoftware Azobil die zur Düngung verwendete Stickstoffmenge bei verschiedenen Kulturen getestet. Untersucht wurde auch der Anbau von stickstoffbindenden Zwischenfrüchten. Es wurde auch empfohlen, die Ausfallpflanzen auf den Feldern zu belassen und das Stroh unterzupflügen.

 

Die Ergebnisse zeigen, dass sich mit den bewährten landwirtschaftlichen Methoden die Stickstoff-Belastung verringern lässt. Heute liegt der Nitratgehalt bei der Wassergewinnung bei einem stabilen Wert von etwa 50 mg pro Liter (Grenzwert laut Trinkwasserverordnung). Im Vergleich dazu lag dieser Wert 1990 noch bei über 60 mg pro Liter.

 

Die Daten bestätigen ebenfalls eine starke zeitliche Trägheit. Diese ist darauf zurückzuführen, dass das Nitrat mehrere Jahrzehnte benötigt, um ins Grundwasser zu gelangen. Aus diesem Grund gehen die Wissenschaftler davon aus, dass der Nitratgehalt in den kommenden 30 Jahren weiter sinken wird.

 

Das Experiment zeigt auch deutlich, dass sich die Nitratbelastung nur durch eine nachhaltige Zusammenarbeit zwischen den Gebietskörperschaften, Landwirten, Transfer- und Forschungseinrichtungen beherrschen lässt.

 

 

Quelle:

Pressemitteilung des INRA – 04.10.2013 – http://presse.inra.fr/Ressources/Communiques-de-presse/pollution_nitrique_Bruyeres

 

Redakteur:

Clément Guyot, clement.guyot@diplomatie.gouv.fr