Plattform für Hochgeschwindigkeits-Phänotypisierung

 

Am 6. Juli 2012 wurde die Plattform für Hochgeschwindigkeits-Phänotypisierung (PPHD) in Dijon eingeweiht. Einzig in ihrer Art verfügen die Wissenschaftler der fakultätsübergreifenden Forschergruppe für Agrarökologie (INRA / CNRS / Universität Bourgogne / Dijon AgroSup), und im weiteren Sinne die nationale und internationale Wissenschaftsgemeinschaft, nun über eine „Hightech“-Ausrüstung, mit der sie unter streng kontrollierten Bedingungen und unter Verwendung nicht-destruktiver Mittel, Pflanzenmaterial erzeugen und charakterisieren können. Die PPHD ist der Höhepunkt eines Projektes, das 2006 gestartet und das vom INRA (französisches Institut für Agrarforschung), dem Regionalrat der Bourgogne, den europäischen FEDER-Fonds, über das Konjunkturpaket aus dem Jahr 2010 und zum Teil im Rahmen des Programms für Zukunftsinvestitionen über das PHENOME-Projekt, das das gesamte französische Know-how auf dem Gebiet der Pflanzen-Phänotypisierung vereint, finanziert wurde.

 

Diese bereits in verschiedene europäische Projekte (ABSTRESS, ARIMNET und European Plant Phenotyping Network) eingebundene Plattform hat viele innovative Funktionen, darunter zwei Phänotypisierungssysteme, die auf der Analyse von Bildern in unterschiedlichen Wellenlängen basieren. Sie ermöglichen die Charakterisierung verschiedener biologischer Einheiten mit automatisierten, nicht-destruktiven Mitteln. Diese Phänotypisierung könnte entweder bei einer sehr großen Anzahl von Pflanzen durchgeführt werden, bei denen die Forscher nur eine begrenzte Anzahl von Messungen durchführen, oder bei einer kleinen Anzahl von Pflanzen, die im Alltag häufiger charakterisiert werden.

 

Weitere, sehr entscheidende Instrumente dieser Plattform sind die Rhizotronen (Wurzelkästen). Sie bestehen aus zwei Glasplatten, zwischen die die Erde und das Wurzelwerk der Kulturpflanze eingebracht werden. Mit Hilfe dieses Systems ist es möglich, insbesondere die Interaktion zwischen Pflanze und Bodenmikroorganismen zu beobachten. Die Forscher interessieren sich seit langem für die Entwicklung des Wurzelsystems, jedoch war deren Beobachtung bislang sehr schwierig und wurde demzufolge nur in Ansätzen durchgeführt. Am PPHD sollen nach und nach mehr als Tausend Rhizotronen aufgebaut werden – eine solche Anzahl ist weltweit einzigartig.

 

Dank dieser zahlreichen Innovationen ist künftig die Erzeugung und Auswahl einer neuen Pflanzenvielfalt möglich. Mit Hilfe dieser Plattform ist eine schnellere Phäno- und Genotypisierung möglich und somit ein besseres Verständnis des Pflanzengenoms.

 

 

Quelle:

– Pressemitteilung aus dem bulletins-electroniques – 29.06.2012 – http://www.bulletins-electroniques.com/actualites/70420.htm

Redakteurin: Myrina Meunier, myrina.meunier@diplomatie.gouv.fr