Ynsect gelingt die Extraktion von Proteinen, Molekülen und Ölen aus Insekten

Schätzungen zufolge gibt es über 1 Million Insektenarten auf der Erde. Und obwohl sie eine Quelle unerschöpflicher Ressourcen für die verschiedensten Bereiche, insbesondere für die Lebens- und Futtermittelindustrie sind, wurden sie bislang noch kaum vom Menschen genutzt. Aufgrund der immer geringeren Menge an verfügbaren tierischen Proteinen, vor allem in Europa, und dem zu erwartenden Anstieg der Weltbevölkerung von derzeit 7 auf mehr als 9 Milliarden Menschen bis 2050 wollen die Forscher den Insekten nun einen bedeutenderen Platz in der grünen Industriepolitik einräumen.

Ziel des Start-ups ist die Entwicklung von Technologien, mit denen eine Massenproduktion von Insekten und die Extraktion der unterschiedlichsten Produkte möglich sind. Die ersten Etappen wurden bereits erfolgreich gemeistert. Für Anfang 2016 ist der Start einer Versuchsanlage geplant, mit der einige hundert Tonnen Insekten produziert werden können. Der nächste Schritt wird der Start einer Produktionseinheit sein, um mittelfristig vor allem dem Bedarf der chemischen Industrie und des Futtermittelsektors entsprechen zu können. Futtermittel stehen im Zentrum des Interesses des Projekts „Désirable“, das 2012 für die Dauer von vier Jahren ins Leben gerufen wurde und alle Etappen des Prozesses umfasst: von der Wahl des für die Ernährung der Insekten gewählten Substrates bis hin zu den verschiedensten Konsumenten, wie Fische oder Hühner, die mit unterschiedlichen Mehlsorten auf der Basis von aus Insekten gewonnenen Proteinen gefüttert werden.

Die Forscher haben sich im Rahmen des Projektes auf zwei Insekten konzentriert: den Mehlkäfer (Tenebrio molitor) und die Soldatenfliege (Hermetia illucens). Es ist ihnen gelungen, Proteine aus diesen Insekten zu extrahieren und Mehl daraus zu gewinnen. Die ersten Fische und Hühner werden jedoch erst Ende dieses Jahres bzw. zu Beginn des Jahres 2015 mit diesem Mehl gefüttert. Ziel ist es, den kompletten Prozess zu analysieren und den Einfluss der einzelnen Etappen auf das Endergebnis zu ermitteln.

 

Quelle: http://www.bulletins-electroniques.com/actualites/76869.htm

Übersetzerin: Jana Ulbricht, jana.ulbricht@diplomatie.gouv.fr