Frankreich ist der zweitgrößte Investor im Raumfahrtsektor
Mit jährlich 30 Euro pro Kopf hat Frankreich das weltweit zweitgrößte Jahresbudget pro Einwohner für die zivile Raumfahrt. Damit liegt das Land hinter den USA (46 Euro), aber vor Deutschland (16 Euro) und Großbritannien (6 Euro).
Wichtige Projekte für 2014
Die französische Raumfahrtagentur CNES wird 2014 zahlreiche Projekte in unterschiedlichen Bereichen umsetzen:
- Verteidigung: Athena-Fidus – das Raumfahrtprogramm zur Entwicklung eines geostationären Kommunikationssatelliten, dessen Start für Januar 2014 geplant ist,
- Telekommunikation: der elektrisch angetriebene Satellit – eines von 34 Industrieprojekten, die im Rahmen der neuen Industriepolitik Frankreichs (Programm „La Nouvelle France Industrielle“) beschlossen wurden,
- Erdbeobachtung: die Iasi NG-Instrumente zur Infrarot-Sondierung der Atmosphäre –eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen der CNES, der ESA und Eumetsat,
- Wissenschaft: die Rosetta-Mission – zehn Jahre nach ihrem Start soll sich die Raumsonde im Mai dem Kometen Tschurjumov-Gerasimenko nähern und dort im November die Landeeinheit Philae absetzen,
- der Bau der neuen Trägerrakete Ariane 6.
Ein weiteres Ziel für 2014 ist die Vorbereitung des ESA-Ministerrats im Dezember in Luxemburg, auf dem über die Beziehungen zwischen der ESA und der Europäischen Union und die Rolle Europas bei der wissenschaftlichen Erforschung des Weltraums sowie über die Zukunft der europäischen Trägerrakete entschieden werden soll.
Die Arbeit, die in Frankreich seit vielen Jahren geleistet wird, um die Fortführung des Ariane-Programms zu gewährleisten, zeigt, dass die CNES heute – im Jahr 2014 – mehr denn je eine Chance für Europa ist.
Die französische Raumfahrtagentur CNES – ein Innovationsträger für Wirtschaft und Beschäftigung
Mit seinen 2.450 Mitarbeitern zählt die CNES zu den Innovationsträgern für Beschäftigung und Wettbewerbsfähigkeit. Allein in Kontinentalfrankreich sind 16.000 Mitarbeiter im Bereich Raumfahrt tätig; hinzu kommen 1.700 Arbeitsplätze in Französisch-Guayana, durch die wiederum fünf Mal mehr indirekte Arbeitsplätze geschaffen werden, d.h. fast 20 % der guayanischen Bevölkerung. Durch ihren Beitrag zur Schaffung von Arbeitsplätzen gehört die CNES zu den wichtigen Akteuren der französischen Wirtschaft.
Das Jahresbudget der CNES wurde deutlich erhöht und beläuft sich aktuell auf 2,127 Milliarden Euro. Es ist damit das höchste Budget seit mehr als 10 Jahren. 80 % des Haushalts fließen direkt in die französische Industrie und kommen der Schaffung bzw. dem Erhalt von Arbeitsplätzen und der Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit zugute – dabei entspricht ein im kommerziellen Raumfahrtsektor investierter Euro 20 Euro wirtschaftlichen Gewinn.
Die CNES – ein Akteur der Wirtschaftsdiplomatie
2013 konnte die CNES in allen fünf Tätigkeitsbereichen, in denen ihre vier Exzellenzzentren aktiv sind, zahlreiche Erfolge verzeichnen. Ihr Wirkungsbereich umfasst das Raumfahrtzentrum in Toulouse für die Gestaltung von Orbitalsystemen, die Abteilung Trägerraketen für die Entwicklung von Trägersystemen, den Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana für die Starts europäischer Trägerraketen und den Hauptsitz, an dem über die Raumfahrtpolitik entschieden wird, bei der es um die Beziehungen zur Raumfahrtindustrie, zu den europäischen Partnern im Rahmen der ESA und der Europäischen Kommission sowie um die internationale Zusammenarbeit geht. Insofern gehört die CNES zu den wichtigsten Akteuren der Wirtschaftsdiplomatie und hat zu zahlreichen Erfolgen unserer Wirtschaft beigetragen.
Quelle : CNES Nationales Zentrum für Weltraumforschung