Seminar zur deutsch-französischen Zusammenarbeit in der Forschung für die Energiewende
Am 22. Mai 2024 fand ein Seminar zur deutsch-französischen Zusammenarbeit im Bereich der technologischen Innovation zugunsten der Energiewende statt. Zu diesem Anlass wurden das Projekt High Power Batteries (Hipobat) und die gemeinsame Projektausschreibung für den Ausbau der Wasserstoffoption für den künftigen Energiemix in Anwesenheit von Mario Brandenburg, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung (BMBF), und Claire Giry, Generaldirektorin für Forschung und Innovation des Ministeriums für Hochschulbildung und Forschung (MESR), vorgestellt. Zu dieser vom MESR in der Cité internationale universitaire de Paris organisierten Veranstaltung kamen Akteure aus Politik und Forschung zusammen.
Vertreterinnen und Vertreter des MESR und des BMBF konnten dabei die Strategien Frankreichs und Deutschlands in der Forschung zur Entwicklung von Batterien sowie der Technologie für dekarbonisierten Wasserstoff darlegen. Auf französischer Seite bot die Veranstaltung insbesondere die Gelegenheit, die Vorrangigen Programme und Ausrüstungen für die Forschung (Programmes et équipements prioritaires de recherche, PEPR) zu Batterien und Wasserstoff vorzustellen und sich der Komplementarität der gemeinsamen deutsch-französischen Projekte mit den nationalen Strategien zu vergewissern.
Die wissenschaftlichen Verantwortlichen des Projekts HiPoBat, Mathieu Morcrette (für Frankreich) und Olivier Guillon (für Deutschland) stellten das Projekt gemeinsam vor. Dieses hat zum Ziel, Hochleistungsbatterien zu entwickeln, die in der Lage sind, sich schnell aufzuladen und zu entladen und so neue Anwendungsmöglichkeiten (Mobilität, Maschinen, Versorgungssicherheit) eröffnen. Batterien dieser Art, die über eine lange Lebensdauer und eine ausreichende Energiedichte verfügen, gibt es derzeit noch nicht. Dieses gemeinsame bilaterale Programm bietet einzigartige Möglichkeiten, offene Probleme zu lösen und die neuen disruptiven Batterietechnologien, die auf dem Konzept der Festkörperbauform beruhen, auf einen für die Anwendungen zweckmäßigen Technologie-Reifegrad zu bringen. Es wird Frankreich, Deutschland und Europa ermöglichen, in diesem Technologiebereich eine führende Position einzunehmen. Der wissenschaftliche Startschuss für das Projekt ist für diesen November geplant.
Gesine Arends (Projektträger Jülich) und Pascal Bain (ANR) stellten anschließend die Ausschreibung für Wasserstoffprojekte vor und gaben erste Informationen zu den eingereichten Projekten bekannt. Laut Pascal Bain hatte die Projektausschreibung großen Erfolg und konnte die Erwartungen weit übertreffen. 35 Projektvorschläge, die die gesamte Produktionskette abdecken, sind zugelassen und werden nun von der ANR und dem BMBF einer Bewertung unterzogen. Die zuständigen Prüfer stellten eine starke Beteiligung von (insgesamt 38) Unternehmen fest, obwohl dies keine zwingende Voraussetzung war. Die Gewinner der Projektausschreibung werden im Oktober bekannt gegeben und der Start der Projekte wird für Ende November erwartet.
Zum Abschluss der Veranstaltung konnten die teilnehmenden Akteure im Rahmen einer Podiumsdiskussion die weiteren Schritte nach der Initiierung der Projekte und die Entwicklungsperspektiven der deutsch-französischen Zusammenarbeit bei der Entwicklung von Hochleistungsbatterien und der Technologie für grünen Wasserstoff diskutieren.