Das Konsortium „Jules Verne“ in Frankreich wird Betreiber des neuen Exascale-Supercomputers des EuroHPC

Das Jules Verne-Konsortium wurde vom Gemeinsamen Unternehmen für europäisches Hochleistungsrechnen (EuroHPC JU) als Standort und Betreiber seines zweiten Exascale-Supercomputers ab 2024 in Frankreich ausgewählt. Das Projekt verfügt über ein Budget von rund 540 Millionen Euro und wird von der GENCI (französische Einrichtung für Hochleistungsrechnen) und der CEA (Behörde für Atomenergie und alternative Energien) betrieben.

Nach Deutschland, das wie vor einem Jahr angekündigt ab 2024 als Standort des ersten Exascale-Rechners in Jülich „Jupiter“ ausgewählt wurde, wird Frankreich den zweiten Exascale-Supercomputer von EuroHPC beherbergen. Im Rahmen des EuroHPC soll durch die Bündelung der Ressourcen der Europäischen Union Europa zum weltweiten Vorreiter im Hochleistungsrechnen werden. Ein Exascale- oder Exaflopic-Supercomputer kann mehr als eine Trillion Berechnungen pro Sekunde durchführen.

Der neue Supercomputer wird im Großrechenzentrum (TGCC) der CEA in Bruyères-le-Châtel, Essonne, untergebracht, wo sich bereits der Joliot-Curie-Supercomputer befindet, und mit Unterstützung der CEA von GENCI betrieben. Die Niederlande werden sich über SURF, das niederländische nationale Zentrum für Hochleistungsrechnen, beteiligen.

Für die Anschaffung und den Betrieb des Jules-Verne-Projekts werden über einen Zeitraum von fünf Jahren 542 Millionen Euro bereitgestellt: 271 Millionen Euro werden vom EuroHPC JU, 8 Millionen Euro vom niederländischen Ministerium für Kultur, Bildung und Wissenschaft und 263 Millionen Euro von der französischen Regierung zur Verfügung gestellt. Zum Vergleich: Das Jupiter-Programm in Deutschland verfügt über ein Budget von 500 Millionen Euro.

Seine Datenleistung soll wie die der bisher acht Supercomputer des EuroHPC JU unabhängig von ihren Standorten europäischen Nutzerinnen und Nutzern aus Wissenschaft, Industrie und öffentlichem Sektor zugutekommen. Dieser Exascale-Supercomputer wird einen großen Einfluss auf die wissenschaftliche Exzellenz Europas haben, indem er die Entwicklung hochpräziser Modelle unterstützt und bei der Lösung zentraler gesellschaftlicher Fragen hilft, wie der Vorhersage extremer Wetterereignisse, der personalisierten Medizin oder der Nutzung Künstlicher Intelligenz in großem Maßstab.

Das Konsortium wurde im Rahmen eines im Dezember 2022 veröffentlichten Aufrufs zur Interessenbekundung für die Auswahl einer Einrichtung als Standort eines High-End-Supercomputers ausgewählt.

 

Quelle : https://eurohpc-ju.europa.eu/jules-verne-consortium-will-host-new-eurohpc-exascale-supercomputer-france-2023-06-20_en