Die Stadt Tours ruft ein Kompetenzzentrum für Biomedikamente ins Leben

Das Institut für Biomedikamente und Kosmetika (IBC), das auf einem ehemaligen Militär-Gelände errichtet wird, erhält finanzielle Unterstützung aus dem Programm „Zukunftsinvestitionen“. Im März 2011 hatte Premierminister Fillon darauf hingewiesen, dass Frankreich zwanzig Jahre im Bereich der Biomedikamente hinterherhinke. Es wird davon ausgegangen, dass bis 2020 30% der Medikamente auf der Basis „lebendiger“ Moleküle hergestellt werden. Das Exzellenzlabor (Labex) MabImprove der Universität Tours (Centre), in Zusammenarbeit mit der Universität von Montpellier (Languedoc-Roussillon), erhielt schon im Frühjahr 2011 acht Millionen Euro für dieses Thema.

Tours liegt mitten im Zentrum der wichtigsten französischen Hersteller von Medikamenten und Kosmetika. Angesichts dieses wissenschaftlichen Vorzeige-Standorts will das regionale Forschungs- und Hochschulzentrum (PRES) Orléans-Tours die Ausbildung in diesem Bereich verstärken: „Die Forscher arbeiten bereits an der Entwicklung von Biomedikamenten. Jetzt werden Techniker gebraucht, die diese auch herstellen können“, so Loïc Vaillard, Präsident der Universität Tours. Das Institut des métiers et des technologies (IMT – Institut für Berufsausbildung und Technologie), Mitglied des PRES, ist aus diesem Grund Projektträger des IBC. Das IBC wird einen technischen Bereich mit Reinräumen und ein Wohnheim für Lehrlinge umfassen. Die Kosten des Projekts belaufen sich auf 18,5 Millionen Euro (ohne die Kosten für das schon gekaufte Gelände). Die ersten Lehrlinge werden im September 2013 anfangen.

Das IMT ist die wichtigste Ausbildungseinrichtung für Berufe in der pharmazeutischen Industrie und vereint mehrere Akteure in diesem Bereich: Stadt, Gemeinde, Bezirk, Region, Industrie – und Handelskammer und die Caisse des Dépôts (staatliches Finanzinstitut). Mehrere Kompetenzzentren und Berufsgenossenschaften sind ebenfalls beteiligt: Cosmetic Valley (Centre, Ile-de-France, Basse et Haute-Normandie), Vegepolys (Pays de la Loire), der Regionalverband von Einrichtungen der pharmazeutischen Industrie (Grepic), Pôlepharma (Centre, Normandie, Ile-de-France) und der Verband der Arzneimittelhersteller (Leem).

Jetzt müssen noch die Unternehmen überzeugt werden: Das Generalkommissariat für Investitionen (CGI) hat ihren Anteil auf 10% des Gesamtbetrags (1,8 Millionen Euro) festgelegt. Um das zu erreichen, setzt das IMT auf das Steuerargument und ruft die Stiftung Philippe Maupas ins Leben, der die Unternehmen für 15.000 Euro über drei Jahre beitreten können, wodurch sie das Recht erhalten, 60% ihrer Spenden abzusetzen. „Sanofi ist ebenfalls stark engagiert; das ist ein deutliches Signal für alle anderen“, erklärt Patrick Hibon de Frohen, Direktor des IMT.

 

 

Quelle: Artikel aus Les Echos – 30/11/2011 –

http://www.lesechos.fr/entreprises-secteurs/grande-consommation/actu/0201768290148-tours-construit-un-pole-du-biomedicament-256125.php

 

Redakteurin: Elodie Parisot, elodie.parisot@diplomatie.gouv.fr