Inserm – Helmholtz: Gründung zwei gemeinsamer Labore

Die Helmholtz-Gemeinschaft und das französische Institut für Gesundheit und medizinische Forschung (Inserm) [1] werden gemeinsam zwei Labore gründen, um die Zusammenarbeit zwischen französischen und deutschen Forschern zu fördern und eine neue Form der Kooperation in den Lebens- und Gesundheitswissenschaften zu entwickeln.

 

Beide Laboratorien werden zunächst über fünf Jahre mit insgesamt 250.000€ pro Jahr gefördert. Die Forschergruppen werden sich in Frankreich ansiedeln – in Lyon und Marseille – und jeweils eng mit einem Forschungszentrum des Inserm und der Helmholtz-Gemeinschaft zusammenarbeiten.

 

Lyon: Wie entgehen die Krebszellen der Kontrolle des Immunsystems?
Das Labor in Lyon wird unter der Leitung von Julien Marie am Zentrum für Krebsforschung [2] des Léon-Bérard Zentrums eingerichtet. Ein gemischtes Team von Forschern des Inserm, der Universität Lyon 1–Claude-Bernard, dem CNRS [3] und dem Léon-Bérard Zentrum wird mit dem deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg zusammenarbeiten.
Tumore entstehen, weil das Immunsystem die Krebszellen nicht erkennt und somit nicht zerstören kann. Das Team von Julien Marie hat herausgefunden, dass der Wachstumsfaktor TGF-β dabei eine entscheidende Rolle spielt. Mit Hilfe einzigartiger und leistungsfähiger Instrumente werden die Forscher des Inserm-Helmholtz Labors an Tiermodellen und menschlichen Proben die zellulären und molekularen Mechanismen untersuchen, durch die der TGF-β es den Tumorzellen ermöglicht, der Immunkontrolle zu entgehen. Sie werden ebenfalls erforschen, wie diese Mechanismen gezielt manipuliert werden können, um Krebszellen effizient bekämpfen zu können.

 

Marseille: Wie können spezialisierte Zellen erneuert werden, ohne auf Stammzellen zurückzugreifen zu müssen?
Das Labor in Marseille wird im Immunologiezentrum Marseille-Luminy angesiedelt und von Michael Sieweke geleitet. Das gemischte Team des Inserm, der Universität Aix-Marseille 2 und des CNRS wird mit dem Max-Delbrück-Centrum für molekulare Medizin (MDC) in Berlin zusammenarbeiten.
In den meisten Fällen können sich spezialisierte Zellen (z.B.: Neuronen, Muskelzellen, Makrophagen, etc.) nicht mehr teilen. Dem Team um Michael Sieweke ist es nun gelungen, murine Makrophagen [4] dank einer genetischen Mutation in vitro zu vermehren. Zudem weisen diese modifizierten Zellen die gleichen Fähigkeiten wie aktive Makrophagen auf. Das Ziel der Kooperation ist ein besseres Verständnis dieser Vermehrung, die ohne Stammzellen auskommt.

 

 

[1] Weitere Informationen zum Inserm unter: http://www.inserm.fr
[2] Internetseite des Zentrums für Krebsforschung des Léon-Bérard Zentrums: http://www.centreleonberard.fr/74-Centre-de-recherche-en-cancerologie.clb.aspx?language=fr-FR
[3] CNRS – französisches Zentrum für wissenschaftliche Forschung
[4] Makrophagen sind Zellen des Immunsystems, die pathogene und tote Zellen durch Phagozytose (Aufnahme von Fremdstoffen in ihr Zellinneres) beseitigen.

 

 

Kontakt:

Presseabteilung des Inserm – Tel: +49 1 44 23 60 97 – E-Mail: presse@inserm.fr

 

Quelle:

Pressemitteilung des Inserm – 27.05.2011 – http://www.inserm.fr/espace-journalistes/creation-de-deux-laboratoires-de-recherche-conjoints-association-helmholtz-inserm-en-france

 

Redakteurin: Claire Cécillon, claire.cecillon@diplomatie.gouv.fr