Lernen im Schlaf

Die Versuchspersonen wurden während ihres Schlafes Geräuschen mit wiederholten Tönen ausgesetzt, während ihre Hirnaktivität mit Hilfe der Elektroenzephalographie aufgezeichnet wurde. Die neuen Klänge und die erlernten Klänge erzeugten verschiedene zerebrale Reaktionen, wodurch mit Hilfe der elektroenzephalographischen Analyse nachgewiesen werden konnte, ob ein gehörter Klang gespeichert wurde.

 

Die Analyse der Hirnaktivität über Nacht und die Verhaltensreaktionen beim Erwachen zeigten, dass die Versuchspersonen die Geräusche erkennen konnten, die sie während ihres REM-Schlafes und ihres leichten Schlafes (Stadium II) [4] gehört hatten. Hingegen wurden die zuvor erlernten Geräusche während des Tiefschlafes wieder vergessen – bzw. blieben ungelernt. Nach dem Aufwachen waren diese Geräusche sogar noch schwerer zu erlernen als völlig neue Geräusche.

 

Mit diesen Ergebnissen können zwei zuvor als gegensätzlich betrachtete Modelle über die Rolle des Schlafes für das Gedächtnis versöhnt werden: Der Schlaf ermöglicht es, das während des Tages erlernte Wissen dauerhaft zu speichern und dient ebenfalls als Filter, der nicht mehr benötigte Informationen aus dem Gehirn löscht.

 

[1] CNRS – Zentrums für wissenschaftliche Forschung

[2] EHESS – Hochschule für Sozialwissenschaften

[3] AP-HP – staatliche Krankenhauseinrichtung von Paris

[4] Obwohl diese zwei Schlafphasen hinsichtlich der Hirnaktivität sehr unterschiedlich sind, ist unser Gehirn in der Lage, in diesen Phasen eine komplexe Information zu verarbeiten, sei sie exogener (von außen kommend; während der leichten Schlafphase) oder endogener (von innen kommend; in der REM-Schlafphase) Natur.

 

 

Quelle: “Apprendre et oublier pendant son sommeil : deux processus étroitement liés ?”, Pressemitteilung des CNRS, 08.08.2017 – http://www2.cnrs.fr/presse/communique/5149.htm

 

Redakteurin: Laura Voisin, laura.voisin@diplomatie.gouv.fr