Climate Protection and Artificial Intelligence: How can AI help us reach the Paris Agreement ?

 

Themen der Konferenz waren u.a.:

– Wie können wir das Potential der KI und der neuen Technologien nutzen, um der Herausforderung des Klimawandels zu begegnen?

– Wie kann die KI dazu beitragen, bessere Klimamodelle zu entwickeln und Naturkatastrophen zu verhindern?

– Inwieweit kann die KI zur Schaffung neuer kohlenstoffarmer Technologien, zur Überwachung der Entwaldung und zur Entwicklung nachhaltiger Verkehrslösungen beitragen?

– Wo liegen die Grenzen für die Integration digitaler Tools in den Alltag?

– Wie können Regierungen bei der Erarbeitung ihrer Klimapolitik von diesen Entwicklungen profitieren?

In ihren Eröffnungsreden erinnerten der Sonderbeauftragte für Internationale Politik und Digitalisierung beim AA, Hinrich THÖLKEN, die französische Botschafterin in Deutschland, Anne-Marie DESCOTES, und der britische Botschafter, Sir Sebastian WOOD, an die große Herausforderung der Bekämpfung des Klimawandels und an die Notwendigkeit, die internationalen Bestrebungen in diesem Bereich zu intensivieren. Die Botschafterin bekräftigte das Engagement Frankreichs für die „Diplomatie der Gemeingüter“, die Klimafragen und die Artenvielfalt einschließt. Dies erfordere konkrete Maßnahmen, wie den jüngsten, auf dem G7-Gipfel vom französischen Premierminister angekündigten Beschluss, den französischen Beitrag zum Grünen Klimafonds zu verdoppeln. Auch dank des britischen und deutschen Beitrags konnten so insgesamt 4,8 Milliarden Euro festgehalten werden.

Die Künstliche Intelligenz wurde von den Regierungen zu einem Schwerpunktthema der Zusammenarbeit zwischen Frankreich und Deutschland erklärt. Sie ist zudem zu einem wesentlichen Element bei der Bekämpfung des Klimawandels geworden und ermöglicht es Wissenschaftlern, große Mengen an Erdbeobachtungsdaten zusammenzufassen und zu analysieren, und so eine größere Anzahl an Klimaphänomenen zu überwachen und zu modellieren. Dank der KI könnte mittelfristig eine optimierte Ressourcennutzung umgesetzt und so eine Reduzierung der CO2-Emissionen erreicht werden, insbesondere im Verkehrs- und Energiesektor.

Die französische Expertin Laurence MONNOYER-SMITH, Klima- und Umweltberaterin des CNES-Präsidenten (französisches Raumfahrtzentrum), stellte das Space Climate Observatory (SCO) vor, eine französische Initiative für den Klimaschutz und zur Umsetzung der Ziele der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung. Das SCO, das am 17. Juni 2019 auf der Pariser Luftfahrtausstellung im Beisein des französischen Premierministers eröffnet wurde, vereint 25 Raumfahrtagenturen (darunter die von Frankreich, dem Vereinigten Königreich und Deutschland) und 4 internationale Organisationen. Ziel ist es, durch den Einsatz von Raumfahrttechnologien, gezielten Maßnahmen und relevanten Modellen in Kombination mit sozioökonomischen Indikatoren Daten und Informationen über die Auswirkungen des Klimawandels auf nationaler und regionaler Ebene zu produzieren und zu verbreiten. Derzeit können 26 von 50 Klimavariablen nur vom Weltraum aus gemessen werden. Das wichtigste Ziel besteht darin, Szenarien der Auswirkungen für die Entscheidungsträger zu erarbeiten, die sich mit Fragen der Anpassung an den Klimawandel befassen. Die Schaffung des SCO, das von Frankreich auf dem One Planet Summit im Dezember 2017 auf den Weg gebracht wurde, steht im Einklang mit dem Pariser Klimaabkommen von 2015 und leistet einen konkreten Beitrag dazu.

Aljoscha BORCHARDT (Forscher am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz – DFKI) erinnerte daran, wie komplex Klimamodelle sind und dass es der KI bedarf, um die für ihre Nutzung notwendigen Datenmengen zu verarbeiten und sie allen zugänglich zu machen. Auf britischer Seite wies Charlie SMOOTHY (United Kingdom Agency for Artificial Intelligence) darauf hin, dass zusätzlich eine Abwägung im Einzelfall erforderlich ist, um die ökologische Relevanz des Einsatzes von KI-Technologien entsprechend ihrem Energieverbrauch (Rechenzentren etc.) zu untersuchen. Sie betonte ferner die Notwendigkeit einer Regulierung der Behörden, um eine „Ethik“ der KI im weiteren Sinne zu gewährleisten.

Redaktion: Fabien Baudelet

Quelle: Abteilung für Wissenschaft und Technologie der Französischen Botschaft in Berlin