Fünfzehn Gründungsmitglieder geben den Startschuss für die Globale Partnerschaft für künstliche Intelligenz (GPAI)

In Anerkennung der Notwendigkeit einer internationalen Zusammenarbeit, um das volle Potenzial der künstlichen Intelligenz (KI) auszuschöpfen und sie allen Bürgern zugutekommen zu lassen, starten Kanada und Frankreich gemeinsam mit Australien, der Republik Korea, Deutschland, Italien, Indien, Japan, den Vereinigten Staaten von Amerika, Mexiko, Neuseeland, dem Vereinigten Königreich, Singapur, Slowenien und der Europäischen Union die Globale Partnerschaft für künstliche Intelligenz (GPAI), die die verantwortungsvolle Entwicklung künstlicher Intelligenz auf der Grundlage von Menschenrechten, Inklusion, Vielfalt, Innovation und Wirtschaftswachstum fördern und lenken wird.

Die GPAI ist eine internationale Multi-Stakeholder-Initiative mit dem Ziel, die verantwortungsvolle Entwicklung und Nutzung von KI im Sinne der Achtung der Menschenrechte, der Inklusion, der Vielfalt, der Innovation und des Wirtschaftswachstums zu steuern. Um dieses Ziel zu erreichen, werden die Mitgliedsländer daran arbeiten, Brücken zwischen Theorie und Praxis zu schlagen und Spitzenforschung und Umsetzungsaktivitäten in Bezug auf vorrangige KI-Themen zu unterstützen.

In Zusammenarbeit mit Partnern und internationalen Organisationen wird die GPAI Experten aus Industrie, Zivilgesellschaft, Regierungen und der akademischen Welt zusammenbringen. Diese Experten werden sich in Arbeitsgruppen versammeln, die sich auf vier Themen konzentrieren: 1) verantwortliche Nutzung der KI; 2) Data Governance; 3) Zukunft der Arbeit; und 4) Innovation und Kommerzialisierung. Kurzfristig werden sich die teilnehmenden Experten auch mit dem potenziellen Beitrag der KI als Mittel zur Reaktion auf die COVID-19-Pandemie und deren Überwindung befassen.

Die GPAI wird von einem Sekretariat, das bei der OECD in Paris angesiedelt ist, sowie von zwei Kompetenzzentren unterstützt, eines in Montreal und das andere in Paris. Die Zusammenarbeit mit der OECD wird zu starken Synergien zwischen der wissenschaftlichen und technischen Arbeit der GPAI und der internationalen Führungsrolle der OECD im Bereich der KI-bezogenen Politik führen und dadurch die Evidenzbasis für Politiken zur verantwortungsvollen Nutzung der KI vertiefen. Die Kompetenzzentren bieten administrative Unterstützung sowie Forschungsunterstützung für praktische Projekte, die von Experten der verschiedenen Arbeitsgruppen aus unterschiedlichen Branchen und Disziplinen durchgeführt oder evaluiert werden. Die Zentren werden auch die jährlichen Plenarsitzungen der Multi-Stakeholder-Expertengruppe der GPAI organisieren. Kanada wird im Dezember 2020 Gastgeber der ersten dieser Sitzungen sein.

Das von Inria geleitete Kompetenzzentrum in Paris wird die beiden Expertengruppen zu 3) der Zukunft der Arbeit und 4) Innovation und Kommerzialisierung unterstützen. Es wird mit dem Kompetenzzentrum in Montreal verbunden sein, das die anderen Gruppen leiten wird.

Dieser Startschuss krönt die zweijährige Arbeit der digitalen Diplomatie Frankreichs und seiner Partner in Kanada zur Umsetzung des Aufrufs der beiden Länder in der französisch-kanadischen KI-Erklärung vom Juni 2018.

Hintergrund

Ein Schlüsselelement der französisch-kanadischen KI-Erklärung ist die Einsetzung einer internationalen Expertengruppe für künstliche Intelligenz, die vor dem G7-Gipfel 2018 von Justin Trudeau, Premierminister Kanadas, und Emmanuel Macron, Präsident der Französischen Republik, angekündigt wurde.

Im Dezember 2018 kündigten Premierminister Justin Trudeau, Minister Singh Bains und der französische Staatssekretär für Digitales auf der G7-Multi-Stakeholder-Konferenz über künstliche Intelligenz das Mandat für die internationale Expertengruppe für künstliche Intelligenz als ersten Schritt zu ihrer Einrichtung an.

Im August 2019 nahmen die Staats- und Regierungschefs auf dem G7-Gipfel in Biarritz die von Kanada und Frankreich in der Biarritz-Strategie für eine offene, freie und sichere digitale Transformation vorgeschlagene Globale Partnerschaft für künstliche Intelligenz (GPAI) zur Kenntnis.

Im Oktober 2019 kündigte der französische Präsident Emmanuel Macron auf der internationalen Konferenz „Global Forum on AI for Humanity“ in Paris an, dass die Globale Partnerschaft für künstliche Intelligenz von zwei Kompetenzzentren in Paris, unter der Leitung von Inria, und in Montreal sowie von einem Sekretariat bei der OECD unterstützt werden soll. Zu diesem Anlass trafen sich Experten und Interessenvertreter aus der ganzen Welt, sowohl aus dem öffentlichen als auch aus dem privaten Sektor, aus akademischen Kreisen und aus der Forschung sowie, im weiteren Sinne, aus der Zivilgesellschaft, und erörterten die vorrangigen Themen, die in die Arbeit der GPAI einfließen dürften.

Im Mai 2020 vereinbarten die G7-Länder auf dem Treffen der G7-Minister für Wissenschaft und Technologie, die GPAI ins Leben zu rufen, um die Zusammenarbeit mehrerer Interessengruppen bei der Förderung künstlicher Intelligenz zu stärken, die ihre demokratischen Werte widerspiegelt und auf globale Herausforderungen reagiert, mit einem anfänglichen Schwerpunkt, der auch Reaktionen auf die aktuelle Pandemie einschließt. Sie verpflichteten sich zu einer verantwortungsvollen und auf den Menschen ausgerichteten Entwicklung und Nutzung der KI unter Achtung der Menschenrechte, Grundfreiheiten und ihrer gemeinsamen demokratischen Werte.

Quelle: Kommunikationsabteilung des französischen Außenministeriums