Konferenz zum Thema „Marine Expeditions For Climate“ in der Französischen Botschaft in Berlin (06.03.2019)

Kürzlich ergab eine neue wissenschaftliche Studie, dass ein Anstieg des Meeresspiegels um 2 Meter bis zum Jahr 2100 durchaus möglich sei. Aus diesem Grund stehen die Meere und Ozeane mehr denn je im Mittelpunkt der Bemühungen bei der Bekämpfung der globalen Erwärmung. Es ist dringend notwendig, sie besser zu studieren, um ihren Schutz und damit allgemein das Klima zu verbessern.

Die erste Expedition – Tara – wurde vom CNRS-Forscher Chris Bowler vorgestellt, der die Bedeutung von Plankton für die Regulierung mariner Ökosysteme betonte. Das Schiff, dass bereits drei große Forschungsfahrten (Tara-Arktis, Tara-Ozeane, Tara-Pazifik) absolviert hat, durchquert derzeit die zehn größten Flüsse Europas, um die Quellen des Kunststoffmülls im Meer ausfindig zu machen. Vom 17. bis 19. Juni 2019 wird es in Hamburg sein, um Proben aus der Elbe zu entnehmen.

Bei der vom Expeditionsleiter Jérôme Delafosse vorgestellten zweiten Expedition – Energy Observer – handelt es sich um das erste Wasserstoffschiff der Welt, das im April 2017 zu einer sechsjährigen Weltumrundung aufbrach. Ziel ist es, die Machbarkeit nachhaltiger Lösungen für die Energiewende durch eine Kopplung verschiedener erneuerbarer Energien (Wind, Sonne, Wasserstofferzeugung durch Elektrolyse….) aufzuzeigen. Das Schiff wurde zum „französischen Botschafter für nachhaltige Entwicklungsziele“ ernannt.

Schließlich startet im September 2019 die vom Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI) koordinierte und von der Forscherin Marion Maturilli vorgestellte internationale Expedition MOSAIC (Multidisciplinary drifting Observatory for the Study of Arctic Climate) auf dem deutschen Eisbrecher Polarstern. Dies ist die größte arktische Forschungsexpedition aller Zeiten mit dem Ziel, die Auswirkungen der aktuellen Entwicklungen in der Arktis (Temperaturen, Biodiversität usw.) auf das globale Klima zu untersuchen.

In einer von Volker Rachold, AWI-Forscher und Leiter des Deutschen Arktisbüros, moderierten Gesprächsrunde hoben die drei Referenten die Dringlichkeit der Situation hervor, sowohl auf der Ebene der Ökosysteme als auch aus globaler Sicht. Mit faktenbasierten Reden über den katastrophalen Zustand unserer Ozeane und unseres Planeten und optimistischen Szenarien zu möglichen Lösungen wurde bei dieser Veranstaltung mit dem aus etwa sechzig Personen bestehenden Publikum über eines der wesentlichen Themen unserer Zeit und die Bedeutung dieser Expeditionen diskutiert.

Autor: Fabien Baudelet, fabien.baudelet[at]diplomatie.gouv.fr – www.science-allemagne.fr