FRANKREICH 2030 | START DES PROJEKTAUFRUFS :TIEFSEEBODEN

Sylvie Retailleau, Ministerin für Hochschulen und Forschung, Hervé Berville, Staatssekretär für Meeresangelegenheiten bei der Premierministerin, und Roland Lescure, beigeordneter Minister für Industrie, kündigen zusammen mit Bruno Bonnell, Generalsekretär für Investitionen und zuständig für France 2030, einen Projektaufruf für Unternehmen an. Ziel ist die Entwicklung innovativer Technologien für die Tiefsee, insbesondere im Hinblick auf die Bereitstellung autonomer Geräte für die Erforschung des Meeresbodens.

France 2030 wird 300 Millionen Euro für die Erforschung der Tiefsee bereitstellen.

Die Erforschung der Tiefsee beschleunigt sich weltweit. Alle Seemächte verstärken ihre technologischen Entwicklungen wie auch ihre Erkundungsprogramme, sowohl in ihren Hoheitsgewässern als auch in den internationalen Gewässern, deren Böden unter die Hoheit der Internationalen Meeresbodenbehörde (International Seabed Authority, IAAF) fallen. Frankreich ist eines der Pionierländer im Bereich der Erforschung der Ozeane, muss aber seine Kapazitäten ausbauen, um im Rennen zu bleiben und die Souveränität über seinen Meeresraum zu bewahren.

Die mit 25 Millionen Euro dotierte Ausschreibung „Grands Fonds Marins“ soll von Unternehmen getragene Forschungs- und Entwicklungsprojekte unterstützen, die auch kollaborativ sein können, mit dem Ziel, innovative Lösungen in mindestens einem der folgenden Bereiche hervorzubringen:

  • Themenbereich 1 – Systeme, die die Erforschung der Tiefsee ermöglichen, wie z. B. autonome Überwasserdrohnen oder schiffe, Unterwasserdrohnen (AUV) und Unterwasserrobotersysteme (ROV), die in der Lage sind, in der Tiefsee zu operieren, …
  • Themenbereich 2 – Tiefseespezifische Subsysteme, Sensoren, Komponenten oder Materialien.
  • Themenbereich 3 – Software, Dienstleistungen und Datenverarbeitung im Zusammenhang mit der Erforschung der Tiefsee.

 

Die geplanten Projekte müssen

  • eine Verbesserung des Status quo in Aussicht stellen ;
  •  großes Innovationspotenzial entfalten bzw. idealerweise den Industrie-Standort Frankreich stärken;
  • die verschiedenen Akteure in der Wertschöpfungskette ausweisen (Ausrüster, Dienstleister usw.) ;
  • den Zielmarkt präsentieren (ggf. über die institutionellen Kunden hinaus); Technologien oder Dienstleistungen, die andere Anwendungen adressieren, werden als Pluspunkt betrachtet.

Projekte, die auf eine direkte Nutzung des Tiefseebodens oder auf potenzielle Schäden abzielen,  die Umwelt, die biologische Vielfalt oder die Meeresökosysteme erheblich beeinträchtigen, sind im Rahmen dieser Ausschreibung nicht förderfähig.

 

Sylvie Retailleau, die französische Ministerin für Hochschulen und Forschung, erklärte: „Frankreich kann stolz darauf sein, an all den wunderbaren Aspekten der wissenschaftlichen Tiefseeforschung beteiligt gewesen zu sein. Wir wissen aber auch, dass wir nur durch Investitionen in die Zukunft in der Lage sein werden, uns diese Spitzenleistungen zu erhalten. Die Unterstützung der Tiefseeforschung im Rahmen von France 2030 wird neue multidisziplinäre Forschungsprojekte an der Schnittstelle zwischen Naturwissenschaften, Ingenieurwissenschaften sowie Geistes- und Sozialwissenschaften auf den Weg bringen. Wenn wir die Ozeane besser kennen, können wir sie auch besser schützen. Ich freue mich über dieses Engagement!“.

 

Quelle: Pressemitteilung der französischen Regierung