Archäologen des Inrap (französisches Institut für präventive archäologische Forschung) entdecken ein etruskisches Grab in Aleria-Lamajone (Korsika).

Nur wenige hundert Meter von der antiken Stadt entfernt, erstreckt sich die Ausgrabungsstätte der Nekropole über eine Fläche von einem Hektar. Die Gräber sind bemerkenswert gut erhalten, insbesondere angesichts des Säuregehalts der Böden auf Korsika, der meist zur Zerstörung der Knochen führt. Es wurden mehrere Bestattungsrituale sichtbar: Bestattungen in Gruben, in Mauerwerksschalungen, Scheiterhaufen usw. In den Gräbern wurden zudem bemerkenswert gut erhaltene Grabbeigaben entdeckt: mehr als zweihundert Objekte, darunter hundert vollständig erhaltene Vasen aus dem 4. und 3. Jahrhundert v. Chr..

Diese Art unterirdische Grabkammer war im Allgemeinen hochrangigen Persönlichkeiten vorbehalten: ein Kammergrab mit Korridor. Diese wichtige Entdeckung ist auch für Frankreich eine Ausnahme und die Erste seit über vierzig Jahren.

Die römische Stadt mit einem Forum und einem Amphitheater wurde in den 1960er Jahren bei Ausgrabungen von Jean Jehasse auf dem Hügel Masselone in Aleria entdeckt. Etwas weiter südlich wurde später die Nekropole von Casabianda aus der Zeit der Etrusker (zwischen ca. 500 und 259 v. Chr.) zutage befördert und unter Denkmalschutz gestellt. Es handelte sich damals um eine der umfangreichsten etruskischen Grabstätten, die jemals außerhalb Italiens entdeckt wurde. Die dort gefundenen Grabbeigaben (4 510 Objekte, darunter 345 attische Vasen, militärische Ausrüstungsgegenstände etruskischer Krieger usw.) sind teilweise im Museum in Aleria ausgestellt. Nach vielen Jahren der Unterbrechung erfahren Forschungsprogramme unter der Federführung des Staates (DRAC) und der Gebietskörperschaft Korsika derzeit einen neuen Aufschwung, insbesondere durch den Start eines gemeinsamen Forschungsprojekts über Aleria und seine Umgebung, an dem über 70 Forscher (Ministerium für Kultur, Inrap, Universitäten, CNRS (französische Zentrum für wissenschaftliche Forschung) usw.) beteiligt sind.

Quelle: INRAP

Redaktion : Abteilung für Wissenschaft und Technologie Französische Botschaft in Berlin