Erfindungen, die den Alltag erleichtern
Wer noch nie in einem Bettbezug verschwunden ist, den linken Arm nach oben gestreckt, um gleichzeitig die Enden des Bettbezugs und die der Bettdecke festzuhalten und mit dem rechten Arm wutentbrannt versucht hat, die Bettdecke glatt zu ziehen, wird den Besucherandrang vor dem Stand des Erfinders der “Fixacouette” – Kandidat beim Lépine-Wettbewerb [1] 2012 auf der Pariser Messe – nicht nachvollziehen können.
Philippe Dubois, Kücheneinrichter für Spitzenköche, hat den Prototyp auf Bitten seiner Ehefrau entwickelt. “Es ist schwer, das allein zu machen, und da er keine Zeit hatte, mir zu helfen, habe ich ihn gebeten, mir etwas zu erfinden”, erzählt sie. Philippe Dubois erfand also Fixierhilfen, die an beiden Seiten des Kopfendes am Bett befestigt werden und das Federbett und den Bettbezug festhalten. Auf diese Weise hat man beide Hände frei, um das Bett zu beziehen. Einige Hotels haben bereits ihre Zimmer damit ausgestattet (zwei Befestigungen kosten 20 Euro), um die Rücken der Zimmermädchen zu schonen.
Ebenfalls zur Vorbeugung von Rückenschmerzen hat die Rentnerin Anna Chagnaud-Beer ein kleines, drehbares Bügelbrett erfunden, das Twisbee Board. Es hat keine Beine, wird auf den Tisch gelegt und kann nach Belieben gedreht werden. Das Bügelbrett ist mit einem Bezug versehen, auf dem Markierungen zeigen, wie die Hemden genau positioniert werden müssen, um sie korrekt zu falten. Das Twisbee Board kostet 170 Euro.
Die Besucher der Pariser Messe, die vom 27. April bis zum 8. Mai stattfand und mehr als 560.000 Gäste anlockte, konnten sich über viele weitere Erfindungen für den Alltag freuen. So feierte beispielsweise die gekrümmte Gabel (4 Euro) von Daniel Jeandot einen besonderen Erfolg. Mit ihr bekommt man so viele Erbsen in den Mund, wie mit einem Löffel. Daniel Jeandot ist Gärtner und isst oft mittags im Seniorenheim seiner Gemeinde. Es tat ihm leid, dass die Senioren Löffel statt Gabeln bekamen, was sie als entwürdigend empfanden.
Viele Erfinder sind jetzt auf der Suche nach Unternehmern, die ihre Prototypen vermarkten.
[1] Der Preis wurde 1901 vom damaligen Pariser Polizeipräfekten Louis Lépine ins Leben gerufen. Es wurden zum Teil bahnbrechende Erfindungen wie der Kugelschreiber, der Zweitaktmotor, der Fallschirm, die Waschmaschine, das künstliche Herz oder auch die Kontaktlinsen mit diesem Preis ausgezeichnet. Der Preis wird in jedem Jahr auf der Pariser Messe für eine originelle, nützliche und wirtschaftlich lebensfähige Erfindung verliehen.
Neben dem jährlichen Wettbewerb unterstützt die AIFF (Vereinigung französischer Erfinder und Produzenten) Innovationen, fördert und verteidigt die Rechte und Interessen von Erfindern, hilft ihnen bei Unternehmen und Behörden, zentralisiert und verbreitet ihre Erfindungen, betreut sie sowohl vor als auch nach der Erfindung und veröffentlicht ihre Erfindungen im “Invention Magazine” – dem offiziellen Presseorgan des Concours Lépine/ A.I.F.F.
Quellen:
– Artikel aus Le Monde – 07.05.2012 – http://www.lemonde.fr/vous/article/2012/05/07/lepine-des-inventions-au-service-du-quotidien_1696308_3238.html
– Informationen zum Lépine-Wettbewerb – http://www.concours-lepine.com/qui-est-le-concours-lepine/association-des-inventeurs-fabricants-franais/
Redakteurin:
Elodie Parisot, elodie.parisot@diplomatie.gouv.fr