Zweites ″Exzellenzinstitut für emissionsfreie Energie″ (IEED) geht an den Start

Das Exzellenzinstitut für emissionsfreie Energie IDEEL hat am 13. Juni 2013 sein erstes Finanzierungsabkommen mit dem französischen Staat und der französischen Forschungsförderagentur (ANR) unterzeichnet. Es wird seine Forschungsprojekte auf die emissionsfreie Fabrik der Zukunft konzentrieren. IDEEL wird zunächst über drei Jahre mit 40 Millionen Euro aus dem Programm für Zukunftsinvestitionen finanziert. Das Institut gehört zu den zehn ausgewählten IEED [1] und ist am Standort Solaize (südlich von Lyon) im sogenannten “Tal der Chemie” angesiedelt. IDEEL wurde bereits im Juni 2012 auf Initiative von acht privaten und öffentlichen Partnern als kleine Aktiengesellschaft gegründet: Arkema, GDF Suez, Europäisches Zentrum der Kunststoffindustrie, Solvay, Suez Environnement, das französische Zentrum für wissenschaftliche Forschung (CNRS), das Forschungsinstitut IFP-Energies Nouvelles (IFPEN), die Universität von Lyon. Die Arbeit des Instituts zielt auf die Entwicklung innovativer Lösungen für die Fabrik der Zukunft ab, indem die industriellen Verfahren sauberer und energiesparender gestaltet und Industrieabgase in verwertbare Produkte oder neue Energiequellen umwandelt werden. Ein weiteres Ziel ist die Entwicklung neuer Industriezweige in den Bereichen Bioenergie, emissionsarme Prozesse, Ökomaterialen und Recycling, um in der Rhône-Alpes-Region ein Exzellenzzentrum für Ökotechnologien zu schaffen.

 

Die vom IDEEL und seinen Partnern erarbeitete Strategie ist auf 10 Jahre und zehn Programme angelegt und wird mit bis zu 140 Millionen Euro gefördert. Drei Programme haben die Entwicklung innovativer und effizienter industrieller Verfahren zum Ziel: digitale Simulation auf mehreren Ebenen (vom Molekül, über Prozesse bis hin zu kompletten Fabriken), industrielle Analyse (Zusammensetzung der Abgase, physikalisch-chemische Merkmale), Umweltprüfung (Auswirkungen auf die Umwelt, die Gesellschaft und die Wirtschaft). Dafür verfügt das Institut über Spitzenressourcen wie den Hochleistungsrechner ENER110 von IFPEN. Die sieben anderen Programme widmen sich verstärkt der angewandten Forschung: Bioenergien (Methanisierung und Vergasung), Abscheidung und Verwertung von CO2, Biomaterialien (hauptsächlich Biopolymere), Biochemie, Energieeffizienz von Fabriken, Recycling.

 

“Die Strukturierung unserer F&E-Programme hat die schnellstmögliche Vermarktung von innovativen Lösungen für die Industrie zum Ziel”, erklärt der Generaldirektor des IDEEL, Eric Larrey. Das Institut arbeitet sehr unternehmensnah, sowohl für KMU als auch für Großkonzerne. Die aus seiner Tätigkeit hervorgehenden Innovationen und das geistige Eigentum werden auf technologischen Plattformen und in Pilotprojekten getestet und den Investoren über Lizenzabkommen zur Verfügung gestellt. Die lang- und mittelfristigen sozioökonomischen Auswirkungen sind erheblich, sowohl für die Umwelt (durch saubere und effizientere Verfahren) als auch für die Wirtschaft (durch die Schaffung neuer Industriezweige, Systemtechniken und Dienstleistungen). Durch den erwarteten wirtschaftlichen Erfolg könnten 2.000 direkte bzw. indirekte Stellen geschaffen werden. Außerdem plant das IDEEL eine Beteiligung an der Ausbildung der künftigen Akteure des Sektors.

 

 

 

[1] Weitere Informationen zu den IEED im WF 247 – 20.06.2013 – “Erstes Exzellenzinstitut (IEED) im Bereich Pflanzenchemie und Biokraftstoffe” – https://www.wissenschaft-frankreich.de/forschungspolitik-und-innovation/erstes-exzellenzinstitut-ieed-im-bereich-pflanzenchemie-und-biokraftstoffe/

 

 

Kontakt: Eric Larrey, Generaldirektor, IDEEL – E-Mail: eric.larrey@ideel-factory.fr

 

Quelle: Pressemitteilung des IFPEN – 14.06.2013 – http://www.ifpenergiesnouvelles.fr/actualites/communiques-de-presse/ideel-convention-de-financement-signee-avec-l-etat-et-l-anr

 

Redakteurin: Elodie Parisot, elodie.parisot@diplomatie.gouv.fr