Förderung langfristiger Partnerschaften zwischen Universitäten, Forschungseinrichtungen und Industrie durch „Institute der Technologischen Forschung“ (I.R.T.)

 

Die Förderung der „Instituts de Recherche Technologique“ (I.R.T.) erfolgt im Rahmen des „Programms Zukunftsinvestitionen“. Insgesamt sind hierfür zwei Milliarden Euro vorgesehen. Als Ergebnis eines im Juli 2010 veröffentlichten Projektaufrufs hat eine international zusammengesetzte Jury unter Vorsitz von Christian Streiff, dem ehemaligen Vorstandsvorsitzenden von PSA Peugeot Citroen, sechs Institute unter dem Gesichtspunkt ausgewählt, in der neuartigen Form eines „Campus Technologischer Innovation“ die jeweils einschlägige Forschung mit Weltgeltung weitgehend zu konzentrieren.

Es handelt sich, so das französische Forschungsministerium, um „Instrumente neuer Art“, die dazu bestimmt sind, „eine industrielle Strategie der Markteroberung auf zukunftsträchtigen Feldern“ zu stützen. Dadurch sollen dauerhafte Arbeitsplätze geschaffen werden. Die I.R.T. beruhen auf langfristigen Partnerschaften zwischen Einrichtungen des Hochschulwesens und der Forschung einerseits und Unternehmen andererseits. Die Integration einer Dimension der jeweils einschlägigen Ausbildung in die I.R.T. soll eine ihrer Originalitäten bilden.

Auf die im Juli 2010 veröffentlichte Projektausschreibung hin wurden 15 Projektvorschläge eingereicht, von denen in einem ersten Schub alsgleich sechs erfolgreich waren. Die Höhe der Förderbeträge, mit denen sie rechnen können, wird nach einer sorgfältigen Prüfung ihrer Geschäftspläne sowie unter dem Gesichtspunkt der von Seiten der Industrie eingegangenen konkreten finanziellen Zusagen festgelegt und baldmöglichst bekanntgegeben.

Die von der Jury einstimmig ausgewählten sechs Institute sind:

  • IRT NanoElec in Grenoble im Bereich der Nanoelektronik u.a. zusammen mit ST-microelectronics, Soitec…
  • IRT AESE in Toulouse, in den Bereichen Flugzeugbau, Weltraum, und eingebaute Systeme u.a. zusammen mit Airbus, Astrium, Safran, Latecoere…
  • IRT LyonBiotech in Lyon im Bereich Infektiologie zusammen mit Biomérieux, Sanofi, Danone, Institut Pasteur
  • IRT M2P in Metz in den Bereichen Materialforschung, Metallurgie und Verfahrenstechnik u.a. zusammen mit Saint-Gobain, Arcelor-Mittal, PSA…
  • IRT Railenium in Valenciennes im Bereich schienengebundene Infrastruktur u.a. zusammen mit RFF, Alstom, SNCF…
  • IRT Jules Verne in Nantes, im Bereich „matériaux composites“ u.a. zusammen mit Airbus, STX, DCNS, Alstom, Segula…

Zwei weitere von der Jury auf Platz 7 und 8 empfohlene Projekte werden Gegenstand einer besonderen Prüfung nach Durchführung von Nachbesserungen sein:

  • SystemX in Saclay im Bereich Digitale Ingenieurtechnik von Systemen
  • B-COM in Rennes im Bereich der digitalen Netze und Infrastrukturen

Die Bekanntgabe der sechs erfolgreichen Projektbewerber erfolgte am 9.5.2011 im Rahmen einer Pressekonferenz im französischen Forschungsministerium, an der auch Wirtschaftsministerin Lagarde, Industrieminister Besson und der Generalkommissar für Zukunftsinvestitionen Ricol teilnahmen.

Dies unterstreicht die hervorgehobene industriepolitische Bedeutung, die die französische Regierung diesem Förderschwerpunkt des „Programms Zukunftsinvestitionen“ beimisst; sie hat auch in dem Statement ihren Niederschlag gefunden, mit dem Forschungsministerin Pécresse die Pressekonferenz eröffnete.

Quelle: Le Figaro vom 10.5.2011

 

Redakteur: Dr. Hermann Schmitz-Wenzel, DFGWT