Lyon führend in der Bioforschung

Mit großen Konzernen wie Sanofi und Biomérieux, zahlreichen KMU und Start-ups und dem größten europäischen P4-Labor ist Lyon führend in der Forschung im Bereich Biowissenschaften.

 

Das Biotech Start-up Fab’entech

 

Das Biotech-Unternehmen Fab’entech [1] wurde 2009 gegründet. Bisher arbeitet es in den Industrieanlagen von Sanofi, wird aber 2016 dank des Aufbaus einer eigenen Produktionsstätte in Lyon unabhängig werden. Fab’entech hat bereits ein Serum gegen die Vogelgrippe entwickelt und weitere Forschungsprogramme zur Bekämpfung des Krim-Kongo-Fiebers und des Nipah-Virus gestartet. Derzeit arbeitet es an einem Serum gegen Ebola, das im September 2015 zur Anwendung kommen könnte.

 

Sanofi

 

Das Pharmaunternehmen hat innerhalb von 20 Jahren 1,5 Milliarden Euro in die Entwicklung eines Impfstoffs gegen das Dengue-Virus investiert. 2014 war die klinische Phase-III-Studie für diesen Impfstoff erfolgreich. Anfang 2015 wurden die ersten Anträge auf Registrierung in Asien und Lateinamerika eingereicht. Erste Dosen könnten Ende 2015 vermarkt werden.

 

Lyonbiopôle und MabDesign

 

Lyonbiopôle [2] ist ein Wettbewerbscluster im Bereich Gesundheit, das 176 Akteure der Biowissenschaften vereint. Gemeinsam mit vier anderen Wettbewerbsclustern und Konzernen wie Sanofi und Pierre Fabre hat Lyonbiopôle im November 2014 eine gemeinnützige Vereinigung – MabDesign – gegründet. Ihr Ziel ist der Aufbau eines Wirtschaftszweigs für therapeutische Antikörper, die Förderung der internationalen Ausrichtung und die Intensivierung der technologischen Innovation. 200 KMU und Start-ups wurden schon identifiziert.

 

P4-Labor

 

In diesem Hochsicherheitslabor arbeiten Forscher an sehr gefährlichen Erregern wie Ebola, Marburg, Lassa-Fieber, Nipah und Krim-Kongo-Fieber. Ziel ist es, therapeutische Moleküle sowie neue Impfstoff- und Diagnostik-Ansätze zu entwickeln. Das Labor ist mit der Leitung des Projekts „Réaction“ beauftragt worden, das sich mit klinischen Studien zu einem japanischen Molekül zur Bekämpfung von Ebola in Guinea beschäftigt [3]. Das Labor wird in Kürze auf die doppelte Fläche vergrößert und somit u. a. auch die Forschung an Bakterien und multiresistenten Tuberkulosestämmen erlauben.

 

Weitere Informationen:

 

[1] Webseite von Fab’entech: http://www.fabentech.com/

 

[2] Webseite von Lyonbiopôle : http://lyonbiopole.com/en/

 

[3] Artikel aus Wissenschaft-Frankreich „Ebola: Vorläufige Ergebnisse der klinischen Studie in Guinea“ – 27.02.2015 – https://www.wissenschaft-frankreich.de/gesundheit/ebola-vorlaeufige-ergebnisse-der-klinischen-studie-in-guinea/

 

Quelle: „Vaccin contre la dengue, recherche sur Ebola, le biosystème lyonnais à la pointe“, Artikel aus Les Echos – 17.03.2015 – http://www.lesechos.fr/pdf.php/20150317_LEC.pdf?bcsi_scan_1fe59ba8c561fa18=0&bcsi_scan_filename=20150317_LEC.pdf

 

Redakteurin: Rébecca Grojsman, rebecca.grojsman@diplomatie.gouv.fr