#Alzheimer: #Gehirn könnte Schädigungen in frühem Stadium kompensieren

Die vom Inserm geförderte Studie hat gezeigt, dass das Vorhandensein der für Alzheimer typischen Amyloid-Plaques keinen Einfluss auf die kognitiven Fähigkeiten und das Verhalten nach 30 Monaten Beobachtung hat. Die am 28. Februar 2018 in der Fachzeitschrift Lancet neurology veröffentlichten Ergebnisse legen nahe, dass bei Personen, die Träger dieser Hirnläsionen sind, Kompensationsmechanismen vorhanden sind.

Zu Beginn der INSIGHT-preAD-Studie wiesen 28% der Teilnehmer Läsionen im Gehirn auf, auch wenn sie keine Symptome der Alzheimer-Erkrankung aufwiesen. Bei Tests zur kognitiven Kompetenz (Gedächtnis, Sprache, Orientierung), bei Funktions- sowie Verhaltenstests gab es keinen Unterschied zwischen den sogenannten „Amyloid-positiven“ Patienten und den „Amyloid-negativen“ Patienten.

Auch zwei Jahre nach Beginn der Studie konnten die Forscher keine signifikanten Veränderungen zwischen Amyloid-positiven und Amyloid-negativen Patienten für alle beobachteten Marker (verhaltensbezogen, kognitiv, funktionell) sowie bei der Neurobildgebung feststellen. Hingegen zeigte das Elektroenzephalogramm bei Patienten mit Läsionen eine Veränderung der elektrischen Aktivität der vorderen Regionen des Gehirns, um ihre intellektuelle und Gedächtnisleistung zu erhalten.

Diese Ergebnisse zeigen, dass das Vorhandensein von zerebralen Amyloid-Läsionen nicht zwangsläufig zu kognitiven, morphologischen, metabolischen oder funktionellen Veränderungen bei Patienten mit diesen Läsionen führt. Sie weisen auf die Existenz von Kompensationsmechanismen hin, die durch die beobachteten elektroenzephalographischen Veränderungen bestätigt wurden.

 

[1] AP-HP – staatliche Krankenhauseinrichtung von Paris

[2] CNRS – Zentrum für wissenschaftliche Forschung

[3] Inserm – französisches Institut für Gesundheit und medizinische Forschung

 

Quellen:

Redakteurinnen: Jana Ulbricht, jana.ulbricht@diplomatie.gouv.fr,
Laura Voisin, laura.voisin@diplomatie.gouv.fr