Junia entwickelt vielversprechendes, 100% umweltfreundliches Molekül gegen Lungenkrebs

 

Die Junia School of Engineering in Lilles, Frankreich, hat die vielversprechenden Ergebnisse ihres Moleküls HEI3090 bekannt gegeben, dessen präklinische Bewertung gerade erfolgreich abgeschlossen wurde. Es soll Lungenfibrose und Lungenkrebs behandeln, die am häufigsten auftretende tödliche Krebsart.

 

Das Team Sustainable Chemistry unter der Leitung von Alina Ghinet, Dozentin und Forscherin bei JUNIA, widmet sich hauptsächlich der Erforschung verantwortungsvoller Chemie und arbeitet an der Entwicklung von größtenteils biobasierten Arzneimittelkandidaten. Das Team verfügt über ein Forschungslabor für nachhaltige Chemie und saubere Gesundheit und eine Chemothek mit ca. 4 000 JUNIA-Molekülen, die von den Chemikerinnen und Chemikern des Labors synthetisiert werden.

Das Molekül HEI3090, das aus der Forschungsarbeit hervorgegangen ist und aus Zuckerrübenmelasse synthetisiert wird, hat die präklinische Phase durch Tierversuche erfolgreich durchlaufen und steht kurz vor dem Eintritt in die klinische Phase 1 für die Behandlung von Lungenkrebs beim Menschen.

Das Molekül HEI3090 zielt darauf ab, eine Aminosäure aus der Melasse von Zuckerrüben in ein Molekül zur Behandlung von Lungenfibrose und Lungenkrebs umzuwandeln. Das Molekül HEI3090 ist für den Körper gut verträglich, da es natürlich ist und Atome enthält, die bereits in unserem Organismus vorhanden sind.

 

Eine in präklinischen Studien nachgewiesene antitumorale Immunantwort

Die Idiopathische Lungenfibrose (IPF) ist eine sehr seltene Krankheit mit einer Prävalenz von weniger als einem pro 2 000 Menschen in Frankreich. Weltweit wird die Inzidenz von IPF auf etwa 10 pro 100 000 Fälle pro Jahr geschätzt. Bei Menschen unter 50 Jahren ist IPF selten, ab 60 Jahren tritt die Krankheit häufiger auf. IPF betrifft in der Regel mehr Männer als Frauen.

Es existiert keine Behandlung, die IPF heilen kann. Es gibt eine medikamentöse Behandlung, um das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen, doch der Verlauf ist tödlich. Außerdem wurde beschrieben, dass einige Patienten mit schweren Verläufen von Covid-19 in den auf die Infektion folgenden Monaten an IPF erkrankten.

Der primäre Lungenkrebs ist die weltweit am weitesten verbreitete Krebsart mit einer hohen Sterblichkeit trotz der jüngsten Fortschritte bei der Behandlung. Mit mehr als 45 000 neuen Fällen pro Jahr in Frankreich ist der primäre Lungenkrebs die häufigste tödliche Krebserkrankung, da er meist in einem fortgeschrittenen, inoperablen Stadium entdeckt wird. 80 % sind kleinzellige Karzinome, von denen nur 16 % eine molekulare Veränderung aufweisen, die eine gezielte Therapie ermöglicht, so dass die überwiegende Mehrheit der Patienten mit einer Chemotherapie, einer Immuntherapie oder einer Kombination aus beiden behandelt werden muss.

Die Suche nach neuen Strategien zur Behandlung von Krebs und zur Verbesserung des Ansprechens auf die Immuntherapie ist daher eine Priorität.

 

Allerdings unterscheiden sich die Behandlung und die Ergebnisse von Lungenkrebspatienten mit IPF trotz gemeinsamer genetischer, molekularer, zellulärer und immunologischer Eigenschaften von denen ohne IPF. Neue Behandlungsstrategien sind nötig, um die Ergebnisse bei Patienten mit beiden Erkrankungen zu verbessern.

So wurde in der präklinischen Phase nachgewiesen, dass das Molekül HEI3090 von JUNIA das Wachstum von Lungentumoren durch Auslösen einer antitumoralen Immunantwort hemmt und bei 80 % der Mäuse mit Tumoren eine vollständige Tumorregression induziert. Die geheilten Mäuse sind durch die schützende Antwort auch vor einem erneuten Tumorangriff geschützt.

Die Phase 1 der klinischen Studien begann Ende 2022, dauert 11 bis 20 Monate und wird an 20 bis 100 gesunden Probanden durchgeführt. Die Versuche werden zeigen, ob die bei Tieren in der präklinischen Phase beobachteten Eigenschaften des Moleküls auch beim Menschen zu beobachten sind.

 

ÜBER JUNIA – www.junia.com

Seit 1885 bietet JUNIA Erstausbildungen – insbesondere für die Ingenieurtitel HEI, ISA und ISEN Lille -, Forschungsaktivitäten, Unternehmensberatungen und Weiterbildungen an. Mit seinen 5 000 Studierenden ist JUNIA heute eines der bedeutendsten privaten, gemeinnützigen Hochschulzentren in Europa.

JUNIA forscht zu den großen Herausforderungen unserer Zeit: nachhaltige Ernährung der Weltbevölkerung, Entwicklung der digitalen und industriellen Wende, Beschleunigung der Energiewende und der urbanen Transformation, Fortschritt der Technologien für Gesundheit und gutes Leben. JUNIA gehört zur Université Catholique de Lille. JUNIA in Zahlen: 5 000 Studierende / 27 000 Absolventinnen und Absolventen / 5 Abschlüsse / 450 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter / Mitinhaberschaft von vier öffentlichen regionalen Laboren und Beteiligung an 11 weiteren Forschungslaboren. Das JUNIA ALUMNI-Netzwerk umfasst 25 200 Ingenieurinnen und Ingenieure und 5 000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der JUNIA-Ausbildungsgänge.

Quelle: Junia-Pressemitteilung