DNA-Analyse in nur 10 Minuten

Aurélien Bancaud, Forscher am Labor für Analyse und Systemarchitektur des CNRS (LAAS – CNRS), erhielt am 1. Februar 2016 für sein „μLAS“-Projekt den Preis für Instrumentierung der Französischen Gesellschaft für Chemie. Es handelt sich hierbei um ein neues Verfahren, das die DNA-Analyse in nur 10 Minuten ermöglicht. Das Verfahren soll vor allem im Bereich Kriminologie und bei der Krebs-Früherkennung zur Anwendung kommen.

 

Die Trennung der DNA-Moleküle nach ihrer Größe ist ein wesentliches Werkzeug der Biologie, z. B. zur Identifizierung von Gensequenzen. Die gängigste Methode dafür besteht darin, die DNA auf ein Agarose-Gel aufzubringen, durch das Strom geleitet wird (Agarose-Gelelektrophorese). Diese Methode kostet jedoch zu viel Zeit (ungefähr 3 Stunden) und hat eine geringe Sensitivität, weshalb große DNA-Mengen notwendig sind.

 

Bei der Methode von Aurélien Bancaud wird kein Gel benutzt, sondern ein Lab-on-a-Chip-System, mit dem die Vorbereitung der Probe und die Analyse schneller realisierbar sind. Die DNA wird so in 10 Minuten charakterisiert. Zudem ist die Methode 1000 Mal sensitiver als alle bislang verfügbaren Technologien.

 

Die Entdeckung wurde von Toulouse Tech Transfer (TTT), der Gesellschaft für die Beschleunigung des Technologietransfers (SATT) der Region Midi-Pyrénées, begleitet. Es wurde ein Lizenzvertrag mit dem Unternehmen Picometrics Technologies zur Entwicklung des Produkts unterzeichnet.

 

 

Quellen:

„Une nouvelle méthode d’analyse de l’ADN mise au point par un chercheur toulousain“, Pressemitteilung des CNRS,02.2016 – http://www.cnrs.fr/insis/recherche/docs-actualites/2016/01/CP_microLAS.pdf

„Un chercheur primé pour avoir réussi à séquencer un ADN en „environ dix minutes“ au lieu de trois heures“, Artikel aus le Monde, 09.02.2016 – http://www.lemonde.fr/sciences/article/2016/02/09/un-chercheur-prime-pour-avoir-reussi-a-sequencer-un-adn-en-environ-dix-minutes-au-lieu-de-trois-heures_4862309_1650684.html

 

Redakteurin: Rébecca Grojsman, rebecca.grojsman@diplomatie.gouv.fr