Sammlung und Aufbereitung der chemischen Haushaltsabfälle in Frankreich
Am 6. Januar 2012 wurde in Frankreich eine neue Verordnung zur Sammlung und Aufbereitung von chemischen Haushaltsabfällen (Verputzmittel, Mastix, Klebstoffe, Lacke, Farben, Abflussreiniger Lösungsmittel, …) verabschiedet. Diese auf 50.000 Tonnen pro Jahr geschätzten Abfälle werden nur zu etwa 1/3 getrennt gesammelt. Das bedeutet ein doppeltes Risiko: ein Gesundheitsrisiko für die Fachleute, die für die Müllsammlung verantwortlich sind und auch ein Risiko für die Umwelt (Verschmutzung der Gewässer).
Die Verordnung wurde gemeinsam mit allen Beteiligten erarbeitet: Hersteller, Umweltschutzverbände, Verbraucherorganisationen, Dienstleister für die Sammlung und Aufbereitung von Abfällen und Gebietskörperschaften.
Die Entsorgung der Abfälle obliegt den Herstellern chemischer Produkte. Sie kann individuell oder gemeinschaftlich im Rahmen einer zugelassenen ökologischen Einrichtung erfolgen. Um diese Zulassung zu erhalten, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden, die derzeit auf Ministerebene erarbeitet werden.
Bereits beschlossen wurde:
• dass die Sammlung chemischer Haushaltsabfälle überall in Frankreich kostenlos erfolgen soll
• dass neben den bereits vorhandenen Müllverwertungsanlagen zusätzliche Annahmestellen eingerichtet werden müssen, die mindestens alle 6 Monate punktuelle Sammelaktionen im ganzen Land organisieren
• dass die Menge an getrennt gesammelten spezifischen Haushaltsabfällen jährlich um 10% wachsen soll
• dass neue Recycling-Technologien entwickelt werden und die Hersteller zu diesem Zweck einen Aktionsplan erarbeiten
Händler und Hersteller von chemischen Produkten haben bereits mit der Ausarbeitung eines solchen Aktionsplans begonnen und planen die Schaffung eines neuen Zweigs der Abfallbehandlung für Anfang 2012.
Quelle:
– Pressemitteilung von notre-planete.info – 11.1.2012 – http://www.notre-planete.info/actualites/actu_3218_collecte_dechets_chimiques.php
Redakteurin: Myrina Meunier, myrina.meunier@diplomatie.gouv.fr