Neue Pilotanlage für Stromzähler und -netze

Die französische Ministerin für Ökologie, nachhaltige Entwicklung und Energie, Ségolène Royal, hat am 20. Mai die Pilotanlage für Stromzähler und -netze der nächsten Generation des Netzbetreibers ERDF eingeweiht. Bei dieser Gelegenheit wies sie erneut auf die Bedeutung von Innovationen für den Erfolg der französischen Energiewende hin.

 

Bei ihrem Besuch hob die Ministerin die Vorteile der neuen Generation von Stromzählern (auch Smart Meter genannt) hervor. Sie ermöglichen den Kunden einen einfachen und schnellen Zugriff auf ihren detaillierten Stromverbrauch. Überdies können die Kosten nun nach dem tatsächlichen Verbrauch des Kunden – statt auf einer Schätzung basierend – ermittelt werden. Darüber hinaus erfolgen die Ablesung und Wartung künftig aus der Ferne. Auch im Bereich Energieeinsparungen sind diese neuen Zähler revolutionär, da sie den Weg für die Entwicklung von Dienstleistungen ebnen, die dem Kunden eine Verringerung seines Stromverbrauchs und der Kosten ermöglichen (z.B. Lastverschiebung in Nebenzeiten). Außerdem kann mit einem Smart Meter die von kleinen privaten Stromanlagen (z.B. Sonnenkollektoren) produzierte Strommenge gemessen werden, wofür bislang die Installation einer geeigneten Messeinrichtung notwendig war. Die Ministerin sprach sich in diesem Zusammenhang für eine beschleunigte Einführung von intelligenten Stromzählern aus; bis 2020 sollen mehr als 80 % der Stromzähler ″intelligent″ sein.

 

Ein weiterer Schwerpunkt bei diesem Besuch waren die Smart Grids (intelligente Stromnetze) – Symbole der Modernisierung der Energielandschaft. Diese neuen Netze ermöglichen es, durch die Integration von neuen Informations- und Kommunikationstechnologien das Stromsystem transparenter und besser steuerbar zu gestalten. Des Weiteren sollen durch die Smart Grids (ebenso wie durch die Smart Meter) bessere Bedingungen für die Nutzung der erneuerbaren Energien geschaffen werden: Bislang diente das Stromnetz dazu, den Strom von einem zentralen Erzeugungsort zu den verschiedenen Verbrauchern zu transportieren. Durch den Ausbau der erneuerbaren Energien ist die Stromerzeugung heute jedoch wesentlich dezentraler (Privathäuser, Solarparks etc.) und intermittierend (z.B. abhängig von der Sonneneinstrahlung), was eine Neuorientierung des Netzmanagements erforderlich macht, um jederzeit das Gleichgewicht zwischen Stromerzeugung und -verbrauch zu gewährleisten.

 

 

Quelle: Pressemitteilung des französischen Ministeriums für Ökologie, nachhaltige Entwicklung und Energie – 20.05.2014 – http://www.developpement-durable.gouv.fr/A-la-decouverte-des-reseaux-et.html

 

Redakteurin: Hélène Benveniste, helene.benveniste@diplomatie.gouv.fr