Inventar zu den Treibhausgasemissionen in Frankreich: Ergebnisse 1990-2012

 

Als Vertragsstaat der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC) veröffentlichte Frankreich am 15. April den Nationalen Inventarbericht zu den Treibhausgasemissionen. 2012 lagen diese 12 % unter dem durch das Kyoto-Protokoll festgelegten internationalen Niveau von 1990 (Basisjahremission 1.232 Mio. t CO2-Äquivalent). Durch die von der Regierung in der Industrie, im Bauwesen und bei den erneuerbaren Energien eingeleiteten Klimaschutzmaßnahmen konnte dem tendenziellen Anstieg der Emissionen aufgrund der Bevölkerungszunahme entgegengewirkt werden. Frankreich kam seinen mit dem Kyoto-Protokoll eingegangenen Verpflichtungen zur Stabilisierung der Treibhausgasemissionen nach, die eine Stabilisierung der THGE auf dem Niveau von 1990 für den Zeitraum 2008-2012 vorsehen. Darüber hinaus konnte es einen 26%igen Rückgang der Emissionen in Tonnen pro Kopf zwischen 1990 und 2012 verzeichnen.

 

In den Nationalen Inventarberichten werden nur direkte Treibhausgase [1] berücksichtigt: Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4), Distickstoffmonoxid (N2O), zwei Familien halogenierter Fluorkohlenwasserstoffe (H-FKW) und Perfluorkohlenwasserstoffe (PFC) sowie Schwefelhexafluorid (SF6). 2012 lagen diese 11,4% unter denen des Jahres 1990. Diese allgemeine Entwicklung spiegelt jedoch nicht die Entwicklung der einzelnen direkten THGE wider: im Vergleich zu 1990 sanken 2012 die CO2-Emissionen beispielsweise um 7,5%, die Methanemissionen um 13,4 % und die N2O-Emissionen um 37%. Hingegen wurde eine massive Zunahme der FKW-Emissionen (+1.258% bzw. 364% aufgrund der strukturellen Unterschiede der verwendeten Moleküle, in Bezug auf das Treibhauspotenzial [2]) gemessen. Diese Gase kommen vor allem in Kühlsystemen bzw. Aerosolen zur Anwendung.

 

Der Transportbereich ist in Frankreich der Sektor mit den höchsten Emissionen: 27,8% im Jahr 2012. Auf die Landwirtschaft entfallen 21%, gefolgt vom Wohn- und Dienstleistungssektor (17,7%) und dem verarbeitenden Gewerbe (17,6%). Die geringsten Emissionen verursachten die Energiebranche (11,7%) und die Abfallbewirtschaftung (2,6%).

 

 

Figure_WF                              Entwicklung der Emissionen pro Sektor seit 1990, in Millionen Tonnen CO2-Äquivalent.

                             Quelle: Inventaire France, périmètre Kyoto, CITEPA/MEDDE, April 2014
 

[1] Bei der Emission von Treibhausgasen (CO2-Äquivalente) wird zwischen direkten und indirekten Emissionen unterschieden. Direkte Emissionen fallen vor allem bei dem Betrieb eigener Feuerungsanlagen zur Erzeugung von Wärme bzw. Strom an. Die indirekten Emissionen (Schwefeldioxid – SO2, Stickstoffoxide – NOx, flüchtige organische Verbindungen ohne Methan – NMVOC und Kohlenmonoxid – CO) resultieren aus der Bereitstellung des fremdbezogenen Stroms sowie der Fernwärme.

 

[2] Das Treibhauspotential oder CO2-Äquivalent einer chemischen Verbindung ist eine Maßzahl für den relativen Effekt des Beitrags zum Treibhauseffekt. Sie gibt an, wie viel eine festgelegte Masse eines Treibhausgases zur globalen Erwärmung beiträgt. Als Vergleichswert dient Kohlendioxid. Der Wert beschreibt die mittlere Erwärmungswirkung über einen bestimmten Zeitraum; oft werden 100 Jahre betrachtet (Quelle: Wikipedia).

 

 

Weitere Informationen auf der Webseite zum Kongress Thetis EMR: http://www.thetis-emr.com/

 

Quelle: Pressemitteilung des französischen Ministeriums für Ökologie, nachhaltige Entwicklung und Energie – 17.04.2014 – http://www.developpement-durable.gouv.fr/Inventaire-des-emissions-de-gaz-a.html

 

Redakteurin: Hélène Benveniste, helene.benveniste@diplomatie.gouv.fr