Europäisches Projekt ENOS zur Kohlenstoffabscheidung und -Speicherung
In der Pilotanlage in Hontomin (Spanien) werden 10 000 Tonnen CO2 in 1 500 Meter tiefen Karbonatschichten zur Ermittlung der Auswirkungen auf die Umwelt nach der Verpressung gespeichert. Innovative Technologien zur Verpressung von CO2 werden ebenfalls getestet, um die Speicherung und die Sicherheitsbedingungen kurz- und langfristig zu verbessern. Die Auswirkungen eines CO2-Austritts werden zudem an zwei weiteren Orten in-situ getestet, die unterschiedliche geologische Gegebenheiten aufweisen (oberflächennahes Grundwasser und entlang einer Verwerfung). Die in situ Labore befinden sich in Großbritannien und in Sulcis (Italien).
In einem Sonderbericht aus dem Jahr 2005 wies der IPCC auf die wichtige Rolle der CO2-Abscheidung und -Speicherung für die Begrenzung der Auswirkungen des Klimawandels hin. Derzeit sind weltweit 15 Anlagen zur Entwicklung dieser Technologie in Betrieb. Solche Projekte beweisen die Machbarkeit der Speicherung von CO2 aus industriellen Anlagen (Kohlekraftwerke, Stahlindustrie, Gasaufbereitungsanlagen, Zementwerke) in tieflegenden salinen Aquiferen oder erschöpften Erdgaslagerstätten. Die bislang gespeicherte CO2-Menge liegt bei 50 Mio. t. Die von der internationalen Energieagentur empfohlene Menge bis 2050 beträgt 90 Gt, um eine Begrenzung der Klimaerwärmung auf 2 Grad zu erreichen.
Das Projekt ENOS wird von der Organisation für Geologie und Bergbauforschung (BRGM) koordiniert und von der Europäischen Union (Programm H2020) für die nächsten vier Jahre in Höhe von 12,5 Millionen Euro gefördert. Es wurde vom europäischen Spitzenforschungsnetz CO2GeoNet, das sich mit der geologischen Speicherung von CO2 beschäftigt, initiiert.
Weitere Informationen:
Webseite des Projekts ENOS – http://www.enos-project.eu
Quelle:
ꞌꞌProjet de recherche captage / stockage du CO2 : les instituts de recherche européens se mobilisentꞌꞌ, Pressemitteilung der BRGM, 05.05.2017 – http://www.brgm.fr/publication-presse/projet-recherche-captage-stockage-co2-instituts-recherche-europeens-se-mobilisent
Redakteur: Luc Massat, luc.massat@diplomatie.gouv.fr