Climatalk 2020: Meeresforschung – ein Schlüssel zum Verständnis des Klimawandels / 5. Jahrestag des Pariser Klimaübereinkommens
Zwei Forscherinnen auf dem Gebiet der Meeres- und Klimaforschung werden dieses Thema diskutieren und über ihren Wissenschaftsalltag berichten.
Zwei Wissenschaftlerinnen, die an Expeditionen auf See teilgenommen haben. Anja Sommerfeld nahm an der grössten je unternommenen Arktis-Expedition teil – der „Mosaik“-Expedition, die im vergangenen Oktober endete, – und Sabrina Speich hat zahlreiche Kampagnen in mehreren Ozeanen (Südpolarmeer, Pazifik, Mittelmeer und Atlantik) durchgeführt, darunter EUREC4A im Jahr 2020, die größte, die jemals zu Wechselwirkungen zwischen Ozean und Atmosphäre organisiert wurde.
Beide tragen dazu bei, unser Wissen über den Ozean zu vertiefen, diejenige Komponente des Systems Erde, die hinsichtlich des Klimawandels am stärksten vom menschlichen Handeln betroffen ist.
Anja Sommerfeld arbeitet innerhalb der Abteilung Physik der Atmosphäre des Alfred-Wegener-Instituts, Helmholtz-Zentrum für Polar-und Meeresforschung, und ist die Managerin von MOSAIC. Sie war während der Wintermonate in der Arktis: Ende November 2019 ist Sie von Tromsø (Norwegen) mit einem russischen Eisbrecher aufgebrochen und hat Mitte Dezember 2019 Polarstern erreicht.
Nach einer mehr als einjährigen Expedition in der Arktis kehrte der Eisbrecher Polarstern am 12. Oktober nach Bremerhaven zurück. Nach seiner Rückkehr warnten die beteiligten Wissenschaftler vor dem Ausmaß der globalen Erwärmung rund um den Nordpol. Die Auswertung der gesammelten Daten soll dazu beitragen, das Wissen über den Klimawandel in der Polarregion und seine Auswirkungen auf das Klima in den kommenden Jahrzehnten zu erweitern. Die MOSAiC-Expedition ist die größte jemals organisierte Polarexpedition mit 300 Wissenschaftler, die im Laufe des Jahres an Bord waren. Pro Abschnitt waren ca 50 Wissenschaftler und 50 Crew-Mitglieder an Bord der Polarstern. Sie ist zudem ein Beispiel für die umfangreichen Ressourcen, die Deutschland für die meereswissenschaftliche Forschung einsetzt.
Sabrina Speich ist Professorin für Geowissenschaften und Mitglied des Labors für Dynamische Meteorologie (LMD) der Ecole Normale Supérieure.
Sie studierte Physik an der Universität Triest (Italien), am CERN (Europäische Organisation für Kernforschung) in Genf (Schweiz) und an der Universität Pierre und Marie Curie-Paris 6.
Im Rahmen ihrer Forschungstätigkeit am CNRS arbeitet Sabrina Speich an der Erforschung und dem Verständnis der Ozeandynamik und ihrer Rolle für den Klimawandel. Sie ist eine weltweit anerkannte Expertin auf dem Gebiet der Ozeanmodellierung und der Abbildung von großangelegten Beobachtungsstudien vor Ort. In jüngster Zeit hat sie ihre Forschungen auf das Ausmaß der Wechselwirkung der Ozeandynamik und ihre Auswirkungen auf die Ozeanzirkulation im globalen Maßstab, den Luft-See-Austausch und die Ökosysteme ausgerichtet. Sabrina Speich ist eine Pionierin bei der Verwendung von Argo-Floats für Ozeanbeobachtungen.
Der Climatalk wird moderiert von Emilie Langlade (ARTE).
Die Teilnehmer haben die Gelegenheit, den Gesprächsteilnehmern Fragen zu stellen.
Die Anmeldung für diese Veranstaltung erfolgt unter:
Plattform Zoom US
Meeting-ID: 960 2433 5416
Kenncode: 113617