Weltausstellung „Den Planeten ernähren – Energie für das Leben“
Am 1. Mai wurde die Weltausstellung Expo 2015 in Mailand eröffnet. Sie wird bis zum 31. Oktober 2015 rund 20 Millionen Besucher aus 147 Ländern anziehen. Die Messe findet alle fünf Jahre statt.
Als Thema für die Expo 2015 wurde „Den Planeten ernähren – Energie für das Leben“ gewählt. Es soll Technologie, Innovation, Kultur, Tradition und Kreativität mit den Themen Ernährung und Essen verbinden und knüpft damit an Themen an, die bereits in früheren Weltausstellungen eine Rolle gespielt haben (z. B. bei der Expo 2008 in Saragossa mit dem Thema Wasser und nachhaltige Entwicklung). Angesichts neuer globaler Szenarien und aktueller Probleme liegt der Schwerpunkt auf dem Recht aller Menschen auf gesunde und ausreichende Ernährung. Bis 2050 gilt es eine Weltbevölkerung von rund 9,7 Milliarden Menschen zu ernähren. Anders als bei bisherigen Weltausstellungen soll diesmal keine Leistungsschau veranstaltet, sondern ein Diskussionsforum geboten werden.
Frankreich ist auf 1.200 m2 mit einem eigenen Pavillon vertreten. Er ist vollständig aus Holz gebaut und kann nach der Weltausstellung demontiert und an anderer Stelle neu aufgebaut werden.
Frankreich will zeigen, dass es zur Sicherstellung der Ernährung einer wachsenden Weltbevölkerung notwendig ist, die Produktion und die Essgewohnheiten umzustellen. Dabei geht es nicht allein um die Produktion selbst, sondern betrifft die gesamte Nahrungskette, auch die Logistik. Dafür ist es nötig, verstärkt auf die Wissenschaft, die Technologie und die Innovation zu setzen.
Frankreichs Anstrengungen sind um vier Schwerpunkte aufgebaut:
- Die Bekräftigung, dass Frankreich ein Land mit starker Landwirtschaft und Lebensmittelindustrie ist und über ein bedeutendes wissenschaftliches Potential verfügt
- Unterstützung der Länder, deren Nahrungsmittelsicherheit nicht gewährleistet ist, insbesondere über die Forschung, die Bildung und die Entwicklung
- Nachhaltige Landwirtschaft vor dem Hintergrund des Klimawandels
- Lebensmittelsicherheit, Gesundheit und ausgewogene Ernährung sowie die Bewahrung des gastronomischen Erbes Frankreichs und seines gastronomischen Fachwissens
Etwa 30 Arbeitsgruppen haben sich mit diesen Schwerpunktthemen beschäftigt, darunter zahlreiche Wissenschaftler des Instituts für Agrarforschung INRA und viele Partnereinrichtungen der Nationalen Allianz für Umweltforschung AllEnvi.
Sieben Ministerien sind an der Koordinierung und Finanzierung des Pavillons beteiligt. Jeden Mittwoch werden zwei Diskussionsforen zu den verschiedensten Themen angeboten, darunter Agrarökonomie, Pestizide, Klimawandel, die Rolle des Fleisches in unserer Ernährung, Palmöl, Qualitätsunterschiede zwischen gezüchteten und wilden Fischen etc. Die Konferenzen werden gefilmt und anschließend über die klassischen Medien zur Verfügung gestellt.
Sechs Monate lang können sich die Besucher von der Kreativität der französischen Küche überzeugen. Sie können sich ein Bild davon machen, wie der technische Fortschritt die Herstellungsprozesse der Produkte weiterentwickelt, ohne dabei den ursprünglichen Geschmack der typisch französischen Küche zu verfälschen, die von der UNESCO zum immateriellen Weltkulturerbe erklärt wurde.
Quelle: „Produire et nourrir autrement, la réponse française exposée à Milan 2015“, Artikel aus BE France Nr. 300, 28.04.2015 – http://www.bulletins-electroniques.com/actualites/78362.htm
Übersetzerin: Jana Ulbricht, jana.ulbricht@diplomatie.gouv.fr