Paolo Nespoli zu dritter ISS-Mission gestartet
© ESA–Manuel Pedoussaut, 2017
Nespolis Mission trägt den Namen „Vita“, der sich aus den Anfangsbuchstaben der Wörter Vitality, Innovation, Technology und Ability zusammensetzt und von der italienischen Raumfahrtagentur ASI ausgewählt wurde, die die Mission im Rahmen einer Tauschvereinbarung mit der NASA bereitstellt.
Dieser dritte Raumflug Nespolis ist auch sein dritter Besuch auf der ISS. Während eines Flugs mit dem Space Shuttle 2007 und eines fünfmonatigen ISS-Aufenthalts 2011 hat er bereits 174 Tage im All angesammelt.
Der heutige Flug ist der jeweils zweite für Rjasanski und Bresnik. Das Trio gesellt sich zu den NASA-Astronauten Peggy Whitson und Jack Fischer und dem Kosmonauten Fjodor Jurtschichin, die es auf dem orbitalen Außenposten empfingen. Nach dem Andocken am Rasswet-Modul wurde um 01.57 Uhr MESZ die Luke zwischen der Sojus und der ISS geöffnet, womit die Mission „Vita“ begann.
Kurz nach der Ankunft der drei hielten die nunmehr sechs Bewohner der ISS eine Pressekonferenz ab und sprachen mit Freunden und Verwandten. Seit Nespolis letztem Aufenthalt auf der Station sind sechs Jahre vergangen, in denen sich das Schwerelosigkeitslabor verändert hat: Module wurden verlegt und Systeme modernisiert. Neue kommerzielle Raumfahrzeuge versorgen die ISS mit Nachschub, und Nespoli wird dabei helfen, mit dem Roboterarm der Station die regelmäßig eintreffenden Frachtschiffe einzufangen und anzudocken.
Hauptzweck Wissenschaft
Nespoli hat ein volles Wissenschafts- und Versuchsprogramm für seine auf fünf Monate angelegte Mission. Er wird laufende Experimente der die ISS unterhaltenden internationalen Partner fortsetzen und bei einigen von ihnen als Versuchskaninchen fungieren.
Was das Labor ISS für Wissenschaftler auf der Erde so attraktiv macht, ist die Möglichkeit, auf der 17 Jahre alten Raumstation mithilfe modernster Forschungseinrichtungen Experimente über längere Zeiträume durchzuführen – von der Erforschung von Metallen, Pflanzen und unseres Planeten bis zur Entschlüsselung der Geheimnisse unseres Universums. In den ersten beiden Wochen wird sich Nespoli wieder an das Leben und Arbeiten in der Schwerelosigkeit gewöhnen. Während seines Aufenthalts im Weltraum wird sich seine Wirbelsäule verlängern, seine Körperflüssigkeiten werden sich in Richtung Kopf verlagern, und seine Knochen werden schwächer.
Es ist wichtig, diese Veränderungen zu verstehen, um die Exploration unseres Sonnensystems fortsetzen und Menschen zu ferneren Zielen im Weltraum schicken zu können. Sie bieten indes auch interessante Möglichkeiten zur Erforschung der Ursachen ähnlicher Beschwerden auf der Erde, etwa Osteoporose. Astronauten erleben im Weltraum eine Form des raschen Alterns, das bei ihrer Rückkehr zur Erde umkehrbar ist, was sie zu faszinierenden Fallstudien macht.
Verfolgen Sie die Mission aus Nespolis Sicht in den sozialen Netzwerken über paolonespoli.esa.int.
Über die ESA
Die Europäische Weltraumorganisation (ESA), Europas Tor zum Weltraum, ist eine 1975 gegründete zwischenstaatliche Organisation, deren Aufgabe darin besteht, europäische Raumfahrtkapazitäten zu entwickeln und sicherzustellen, dass die Investitionen in die Raumfahrt den Bürgern in Europa und anderswo zugutekommen.
Die ESA hat 22 Mitgliedstaaten: Belgien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Luxemburg, die Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, die Schweiz, Spanien, die Tschechische Republik, Ungarn und das Vereinigte Königreich. Slowenien ist assoziierter Mitgliedstaat.
Außerdem arbeitet die ESA förmlich mit sechs EU-Mitgliedstaaten zusammen. Im Rahmen eines Kooperationsabkommens nimmt auch Kanada an bestimmten ESA-Programmen teil.
Dank der Koordinierung der Finanzressourcen und Kompetenzen ihrer Mitgliedstaaten kann die ESA Programme und Tätigkeiten durchführen, die weit über die Möglichkeiten eines einzelnen europäischen Landes hinausgehen. Des Weiteren arbeitet sie eng mit der EU bei der Verwirklichung der Programme Galileo und Copernicus und mit EUMETSAT bei der Entwicklung von Meteorologiemissionen zusammen.
Die ESA entwickelt Raumfahrzeugträger, Satelliten und Bodenanlagen, um sicherzustellen, dass Europa bei Raumfahrtvorhaben weltweit an der Spitze bleibt.
Sie entwickelt und startet Erdbeobachtungs-, Navigations-, Telekommunikations- und Astronomiesatelliten, schickt Raumsonden in entlegene Regionen des Sonnensystems und beteiligt sich an der bemannten Exploration des Weltraums. Außerdem führt sie ein umfangreiches Anwendungsprogramm zur Entwicklung von Erdbeobachtungs-, Navigations- und Telekommunikationsdiensten durch.
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