Die französische Direktion für Digitales stellt die neue digitale Strategie des Staates vor, die auf Effizienz ausgerichtet ist

Die Interministerielle Direktion für Digitales will den französischen Staat effizienter, einfacher und souveräner aufstellen, indem sie einen „tiefgreifenden Wandel der Organisationen“ einleitet. Auf dem Programm stehen viele Neueinstellungen, eine bessere Nutzung der öffentlichen Daten und Investitionen.

 

Die Interministerielle Direktion für Digitales (DiNum) hat am 9. März ihren neuen Fahrplan vorgestellt, der gemeinsam mit dem Ökosystem des öffentlichen Digitalwesens erarbeitet wurde. Ihr Ziel ist es, die Digitalisierung in den Dienst der vorrangigen Politikbereiche der Regierung zu stellen und dabei alle Innovationsquellen zu nutzen, um deren Wirkung und Souveränität zu stärken und eine bessere Verwaltung der öffentlichen Daten zu erreichen.

 

Eine „Interventionsbrigade“ zur Unterstützung von Projektträgern

Der erste Handlungsschwerpunkt läuft auf die Strukturierung der Maßnahmen und Teams hinaus, um die Projekte unter Einhaltung der Budgets und Fristen zum Erfolg zu führen. Zu diesem Zweck wird die DiNum eine „digitale Interventionsbrigade“ mit etwa 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einrichten, die die Aufgabe hat, die Teams der Fachbereiche und die Entwicklerinnen und Entwickler zusammenzubringen, indem sie sie bei der Durchführung von Veränderungen unterstützt (Coaching, Cloud, agile Methode, Daten, Barrierefreiheit, ökologische Verantwortung usw.). Dies wird auch durch die bei der Wirkungsmessung gestellten Anforderungen geschehen.

Die zweite Priorität besteht darin, Daten zu einem Hebel für die Effizienz des öffentlichen Handelns zu machen. Neben der Fortsetzung des Open-Data-Kurses soll der reiche Bestand an öffentlichen Daten genutzt werden, um die Beziehungen zwischen Staat und Bürgern zu vereinfachen und die Verwaltung dazu zu bringen, den Wünschen der Bürgerinnen und Bürger entgegenzukommen und proaktiver zu handeln. Beispielsweise durch die Auswertung von Steuerdaten, um dem Risiko von Unternehmensinsolvenzen vorzugreifen. Der Einsatz der Mittel hat bereits begonnen, da die DiNum im Januar ein 10-Millionen-Euro-Paket für eine Projektausschreibung im Zusammenhang mit der Auswertung öffentlicher Daten auf den Weg gebracht hat.

 

Die DiNum als „digitale Personalabteilung“ innerhalb des Staates

Der dritte Schwerpunkt der Strategie liegt auf der Souveränität. Die DiNum möchte Produkte für die gemeinsame Nutzung auf interministerieller Ebene entwickeln, wie es bereits mit dem Interministeriellen Staatsnetz oder France Connect, dem digitalen Identitätsdienst, der mittlerweile 42 Millionen Nutzerinnen und Nutzer vereint, der Fall ist. „Wir wollen in Richtung einer kollaborativen Open-Source-Suite für die Staatsbediensteten gehen“, sagte Stéphanie Schaer, die interministerielle Direktorin für Digitales. Die Arbeiten an einem kollaborativen E-Mail-System haben bereits begonnen. Das Ziel bestehe letztendlich darin, „die sichere Handhabung, den Fortbestand und die Unabhängigkeit des Informationssystems des Staates zu gewährleisten“.

Der letzte Schwerpunkt liegt auf den personellen Ressourcen: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anziehen, binden, umschulen und ausbilden. Zu diesem Zweck „nimmt die DiNum eine neue Dimension als HR-Direktion des Sektors an, um die Ministerien in diesem Bereich zu begleiten“, erklärt ihre Direktorin. Dies ist auch im Rahmen der von der Regierung von Elisabeth Borne gewünschten Reinternalisierung von Kompetenzen zu sehen. Im Februar veröffentlichte die Regierung ein Rundschreiben über die Inanspruchnahme von IT-Dienstleistungen durch den Staat. Die für diese HR-Betreuung zuständige Dienststelle wird etwa 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter umfassen.

 

Personalbestand um 20 % erhöht

Um diese neuen Aufgaben zu erfüllen, wird die DiNum, die derzeit 180 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat, in den Jahren 2023 und 2024 40 zusätzliche Kräfte einstellen. Im Haushaltsgesetz für 2023 war eine Erhöhung ihrer Mittel um 5,2 Millionen Euro vorgesehen.

Die Veröffentlichung dieses neuen Fahrplans erfolgt somit kurz nachdem das Mitarbeiterteam des französischen Staatspräsidenten am 2. März um einen neuen Berater für die Themen digitale Strategie und öffentliche Daten erweitert wurde, und zwar in der Person von Guillaume Rozier, dem bekannten Schöpfer von CovidTracker und ViteMaDose. Dieser habe sich bereits „mehrmals“ mit der selbst erst Ende September 2022 ernannten Stéphanie Schaer getroffen, sagte diese und erklärte, dass „die DiNum dazu da ist, die Pläne umzusetzen und mit den anderen Verwaltungen des Staates zusammenzuarbeiten“.

 

Quelle: L’UsineDigitale