Offene Wissenschaft: Das Netzwerk der französischen Förderagenturen kündigt verstärkte Verpflichtungen für 2023 an
Die französischen Förderagenturen: Agence de la transition écologique (ADEME), Agence nationale de la recherche (ANR), ANRS|Emerging infectious diseases (ANRS-MIE), Agence nationale de sécurité sanitaire de l’alimentation, de l’environnement et du travail (Anses) und das Institut national du cancer (INCa) haben im Jahr 2020 eine gemeinsame Erklärung zur offenen Wissenschaft unterzeichnet, um die Verbreitung und den Austausch von Wissen zu fördern. Heute stellen sie ihre Arbeitsschwerpunkte für das Jahr 2023 vor.
- Förderung des sofortigen offenen Zugangs. Die Agenturen werden ihr Engagement fortsetzen, indem sie den sofortigen offenen Zugang unter der CC-BY-Lizenz für Veröffentlichungen empfehlen, die aus den von ihnen finanzierten Projekten hervorgehen. Darüber hinaus verpflichten sie sich im Einklang mit der zweiten Ausgabe des Nationalen Plans für Offene Wissenschaft dazu, an der Umsetzung der Strategie der Nichtabtretung von Rechten mitzuarbeiten.
- Unterstützung der Vielfalt von Open-Access-Publikationsmodellen. Die Agenturen, die sich für die Bibliodiversität einsetzen, werden sich der Gemeinschaft anschließen, die um den Aktionsplan für Open Access Diamant herum gegründet wurde, der im März 2022 von Science Europe, der cOAlition S, OPERAS und der ANR veröffentlicht wurde. Sie werden daran arbeiten, Finanzierungshebel zur Unterstützung von fairen, transparenten und von Forschungsgemeinschaften gesteuerten Modellen für wissenschaftliche Veröffentlichungen zu identifizieren.
- Einführung einer gemeinsamen Vorlage für einen strukturierten Datenverwaltungsplan. Um die Daten für die gemeinsame Nutzung und mögliche Verbreitung vorzubereiten, verpflichten sich die Agenturen zur schrittweisen Einführung eines maschinenlesbaren Datenmanagementplans. Ein erster Schritt wird die Einführung ihrer gemeinsamen strukturierten PGD-Vorlage sein, die sich auf das DMP-Tool OPIDoR stützt. Je nach ihrem Tätigkeitsbereich werden sich die Agenturen auch mit der Sensibilisierung privater Akteure für den Austausch und die Öffnung von Daten befassen.
- Beteiligung an den Diskussionen über die Reform der Forschungsevaluierung. Die Agenturen werden ihren Austausch fortsetzen, um die Praktiken zur Bewertung der wissenschaftlichen Qualität von Projekten zu verbessern, und zwar nach dem Beipsiel der Grundsätze der DORA und der künftige Arbeit der Ende 2022 gegründeten Coalition for Advancing Research Assessment (CoARA). In diesem Rahmen soll sichergestellt werden, dass alle Forschungsprodukte, einschließlich Datensätze, Quellcodes und Software, berücksichtigt werden und dass der narrative Lebenslauf schrittweise verwendet wird.
- Weitere Förderung der Übernahme der ORCID-Kennung und generell Umsetzung einer Politik der eindeutigen und dauerhaften Kennungen von Forschungsakteuren, Strukturen und Objekten, insbesondere im Rahmen der Einführung des Portals appelprojetsrecherche.fr.
Die Ziele der gemeinsamen Politik des Netzwerks „offene Wissenschaft“ der französischen Forschungsförderagenturen:
– Förderung des freien Zugangs zu wissenschaftlichen Veröffentlichungen, die aus den finanzierten Projekten hervorgehen ;
– Zugänglichmachung von Forschungsdaten nach dem Prinzip „so offen wie möglich, so geschlossen wie nötig“;
– Austausch von Praktiken und Modalitäten zur Bewertung der wissenschaftlichen Qualität von Projekten gemäß den Empfehlungen der San Francisco Declaration (DORA);
– Information und Sensibilisierung der Empfänger durch Austausch bewährter Verfahren;
– Zugänglichmachung der im Zusammenhang mit den institutionell finanzierten Projekten generierten Daten im Einklang mit dem Open Government Partnership, das die Transparenz des öffentlichen Handelns fördert, und im Einklang mit dem „Gesetz für eine digitale Republik“, das die standardmäßige Öffnung der Daten der öffentlichen Verwaltungen vorsieht.
Erfahren Sie mehr darüber :