Fortsetzung einer seit langem bestehenden wissenschaftlichen Zusammenarbeit: Erfahrungsbericht von Dr. Jonas Lähnemann

Dr. Jonas Lähnemann ist Forscher am Paul-Drude-Institut für Festkörperelektronik (PDI) in Berlin. Er war bereits drei Mal an einem Forschungsprojekt im Rahmen des PPP/PHC-PROCOPE-Programms zur Stärkung der deutsch-französischen wissenschaftlichen Zusammenarbeit beteiligt. Über seine Erfahrungen sprach er mit uns in einem Interview am 30. August 2023.

Über den Forscher

Dr. Jonas Lähnemann ist Forscher am Paul-Drude-Institut für Festkörperelektronik (PDI). Er studierte Physik an der Freien Universität Berlin und an der Humboldt-Universität zu Berlin. Er forschte zum ersten Mal in Frankreich im Rahmen seiner Abschlussarbeit in Nantes. Nach seiner Promotion am PDI war Dr. Lähnemann als Postdoc erneut in Frankreich am Institut Nanosciences et Cryogénie in Grenoble, in der Arbeitsgruppe von Dr. Eva Monroy. 2017 kehrte er als Forscher an das Paul-Drude-Institut zurück.

Über seine Forschungsprojekte im Rahmen dieses PPP/PHC-PROCOPE-Programmes

Eine der Fragestellungen, die das deutsche Team untersucht, ist die Herstellung von (In,Ga)N-Nanodrähten für die Verwendung als potenzielle Fotokathode in Experimenten zur CO2-Reduktion, während das französische Team unter anderem an tiefen UV-Licht emittierenden Dioden aus (Al,Ga)N arbeitet, bei denen die keimtötende Wirkung des UV-Lichts für die Wasserreinigung oder die Desinfektion von Oberflächen genutzt werden kann. Die Herstellung der jeweils verwendeten-Nanostrukturen im so genannten Top-Down-Verfahren ist daher ein wichtiger Schritt in diesen beiden Forschungslinien. Bisher haben die beiden Institute komplementäre Methoden verwendet um eine Ätzmaske für den Prozess herzustellen: Die Entnetzung von Metalltröpfchen aus einer wenige Atomlagen dünnen Metallschicht und Nanosphärenlithografie. Ziel dieses Projekts ist es, das Wissen bezüglich der jeweils anderen Methode weiterzugeben und diese beiden Techniken zur Herstellung von Masken durch systematische Experimente unter Variation der Prozessparameter weiterzuentwickeln und einen detaillierten Vergleich der Vor- und Nachteile der beiden Methoden durchzuführen.

Was seine Teilnahme an den PROCOPE-Programmen ihm gebracht hat

Durch die Finanzierung dieses Projektes konnte Dr. Jonas Lähnemann von der Expertise erfolgreicher und einflussreicher französischer Labore aus seinem Forschungsbereich profitieren. Die wiederholte Zusammenarbeit mit Forscherteams in Grenoble im Rahmen verschiedener PPP/PHC-PROCOPE-Programme war für ihn auch eine Gelegenheit, die während seiner Postdoc-Zeit in Grenoble begonnene wissenschaftliche Zusammenarbeit fortzusetzen und die Verbindung zu denselben Forscher*innen aufrechtzuerhalten. Die Möglichkeit, junge Forschende im Rahmen des Programms zu betreuen, gab ihm ferner die Gelegenheit, andere Nachwuchsforschende von den Vorteilen profitieren zu lassen, die ihm selbst während seiner Postdoc-Zeit zugutekamen.

Zur weiteren Vertiefung dieser wissenschaftlichen Zusammenarbeit haben die deutschen und französischen Teams, sich um eine ANR-DFG-Finanzierung beworben. Diese Finanzierung würde es beiden Seiten ermöglichen, Doktorand*innen einzustellen. Das PROCOPE-Projekt hätte somit dazu beigetragen, die bestehende Zusammenarbeit zwischen den Forschenden des Institut Néel und des Paul-Drude-Instituts zu stärken und eine langfristige Kooperation bei wissenschaftlichen Fragen im Zusammenhang mit Halbleiternanostrukturen zu erleichtern.

Schließlich betonte der Forscher, wie bereichernd die Arbeit mit den Forschenden in Frankreich für ihn persönlich gewesen ist.

Über das PPP/PHC-PROCOPE-Programm

Procope ist das deutsch-französische Programm des Projektbezogenen Personenaustauschs (PPP) und Teil der Hubert Curien-Partnerschaft (PHC). Es wird in Frankreich vom Ministerium für Europa und auswärtige Angelegenheiten (MEAE) und dem Ministerium für Hochschulen und Forschung (MESR) sowie in Deutschland vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) umgesetzt.

Ziel dieses Programms ist es, den wissenschaftlichen und technologischen Austausch zwischen deutschen und französischen Forschungslaboren durch die Förderung neuer Kooperationen und die Beteiligung von Nachwuchswissenschaftler*innen auf hohem Niveau zu verstärken. Die Ausschreibungen für dieses Programm werden in einem jährlichen Rhythmus veröffentlicht.

Weitere Informationen zum PHC-Procope-Programm sowie zu den weiteren Programmen zur Förderung der deutsch-französischen Wissenschaftskooperation finden Sie auf der Website der Wissenschaftsabteilung der Französischen Botschaft: https://www.wissenschaft-frankreich.de/bewerbungsaufruf-procope-2023/