CNRS-Forscher arbeiten daran, #Covid-19 in der ausgeatmeten Luft von Patienten nachzuweisen

Dies ist eine Entdeckung, die den Beginn eines neuen Ansatzes zur Diagnostizierung von Covid-19 sowie ebenfalls von anderen Atemwegserkrankungen markieren könnte. Forscher des CNRS berichten am Freitag, den 31. Juli, dass sie glaubten, „auf dem richtigen Weg“ zu sein, Covid-19 in der ausgeatmeten Luft einer kranken Person festzustellen, indem sie die chemische Zusammensetzung dieser Luft analysierten.

„Wir sind ziemlich zuversichtlich, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, sagte Christian George, stellvertretender Direktor des Instituts für Katalyse- und Umweltforschung in Lyon (Ircelyon), gegenüber der Agence France-Presse (AFP). „Bis vor zwei Monaten wusste man wenig über diese Krankheit, und jetzt beginnen wir, mehr Informationen zu erhalten, die fast täglich deutlicher werden“, sagte er.

Seit Juni vergleicht ein Forscherteam des Croix-Rousse-Krankenhauses in Lyon die Entwicklungen einiger Dutzender Patienten, die an Covid-19 erkrankt sind, mit denen gesunder Probanden. Dazu verwendet es ein großes Gerät, das mit einem langen, flexiblen Schlauch ausgestattet ist und Massenspektrometer genannt wird.

„Wenn eine Person in das Gerät atmet, wird die chemische Zusammensetzung der ausgeatmeten Luft aufgezeichnet“, erklärt George. Jeder Atemzug enthalte 30.000 Informationen pro Sekunde.“Wir machen eine statistische Analyse, um zu sehen, welche Informationen zwischen von Covid-19 infizierten Patienten und gesunden Menschen unterschiedlich sind“, sagt er, „in der Hoffnung, eine Art „Unterschrift“ des Covid-19 festzustellen.

„Die ersten Berechnungen haben gezeigt, dass es möglich ist, Patienten von gesunden Menschen zu trennen“, fährt er fort, ruft dabei jedoch zur Vorsicht auf, denn „bei einem Forschungsprojekt kann bis zum letzten Moment alles schief gehen. In der Tat müssen noch weitere Schritte durchgeführt werden wie die Durchführung einer „chemischen Speziation“, um die typischen flüchtigen Verbindungen von Covid-19 zu bestimmen – eine Art „typische Signatur“, die man im Atem finden würde.

„Wir sind sehr vorsichtig, denn jetzt müssen wir sicherstellen, dass das, was wir uns ansehen, spezifisch für Covid ist und dass andere Atemwegserkrankungen eine Handschrift tragen, die sich deutlich von dieser unterscheidet“, erläutert er.

Die Identifizierung der Signatur von Covid-19 würde das Erstellen eines sehr einfachen Erkennungssystem erlauben, vergleichbar z.B. mit einem „Alkoholtester mit grünem und rotem Licht“. Das derzeit verwendete Gerät bleibt „teuer und kompliziert“ und eignet sich nicht gut für die Krankenhausumgebung, erklärt George weiter.

Im Falle einer zweiten Krise im Herbst „ist es nicht unmöglich, dass wir (…) bereit sein könnten, eine erste Sortierung [zwischen erkrankten und nicht nicht erkrankten Personen] zu machen, wenn sie im Krankenhaus ankommen“, berichtet er. Nach ihm könne diese Methode der Atemwegserkennung sogar der Beginn einer „neuen Ära der medizinischen Diagnose“ bedeuten und auf andere Atemwegserkrankungen ausgedehnt werden.

Quelle: Le Monde mit AFP, Frietag 31. Juli 2020