Frankreich eröffnet Ausschreibung „Innovative Kernreaktoren“
Neben dem Bau neuartiger Druckwasserreaktoren auf Grundlage der EPR2-Technologie als mittelfristige Basis der französischen Kernenergie soll verstärkt in Innovationen investiert werden. Im Rahmen von „France 2030“ sind insgesamt eine Milliarde Euro vorgesehen, um neue Nukleartechnologien hervorzubringen und innovative Kernreaktoren zu entwickeln. Die Regierung hat ein mit 500 Millionen Euro ausgestattetes Programm (programme d’appel à projets – AAP) gestartet, mit dem neue Konzepte für Kernreaktoren in den Bereichen Kernspaltung und Kernfusion gefördert werden sollen. Es werden mehrere Ausschreibungen durchgeführt, um Projekte in verschiedenen Reifestadien zu begleiten.
Inzwischen ist die erste Ausschreibung „Innovative Kernreaktoren“ eröffnet. Sie richtet sich insbesondere an aufstrebende Akteure. Ziel ist, ein neues Ökosystem von nuklearen Start-ups zu schaffen, welche die Fähigkeiten der etablierten Forschungs- und Unternehmenslandschaft ergänzen sollen. Die Ausschreibung wird von Bpifrance durchgeführt und ist bis zum 28. Juni geöffnet.
Gefördert werden FuE-Projekte zu bahnbrechenden Konzepten für Kernreaktoren, die folgenden Zielen entsprechen:
- Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit von Reaktoren
- Verbesserung der inhärenten Betriebssicherheit
- Verbesserung des inhärenten physischen Schutzes der Anlage; die Fähigkeit, sich in ein stärker dezentralisiertes Stromsystem zu integrieren
- Entwicklung von Anwendungen, die nicht zur Stromerzeugung dienen (Wasserstoff, Wärme, Kraft-Wärme-Kopplung, strategische Radionuklide …)
- Schließung des Kernbrennstoffkreislaufs und Verwertung von Kernmaterial
- Verbesserung der Entsorgung der anfallenden radioaktiven Abfälle
Quelle: MESRI, Bpifrance durch kooperation-international
Redaktion: Miguel Krux, VDI Technologiezentrum GmbH